Hilfe im Ausland

Verein bietet Jugendlichen und StudentInnen Auslandspraktika in Hilfsprojekten für Straßenkinder

„Einige Mädchen fragten mich: ,Du bist schon dreiundzwanzig, warum hast du noch keine Kinder und keinen Mann?` “ So schildert die Studentin Anu Neumeyer ein Erlebnis mit Straßenkindern in Nicaragua. Sie arbeitete auf Vermittlung des „Internationalen Straßenkinder-Archivs“ ein halbes Jahr in einem Hilfsprojekt in Managua. Der gemeinnützige Verein bietet „Service-Pakete“ für junge Leute, die in einem Straßenkinder-Projekt im Ausland arbeiten möchten. Das „Paket“ umfasst nicht nur die Formalitäten wie Visa und Arbeitserlaubnis, sondern auch Sprachkurse und „interkulturellen Austausch“. Damit sind Kurse über die Gepflogenheiten im Gastland gemeint, die einem Kulturschock vorbeugen sollen.

Bisher gab es das Angebot einer Praktikumsvermittlung nur für StudentInnen oder Jugendliche, die ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren möchten. Demnächst soll dies auch Zivildienstleistenden ermöglicht werden. Studierende sind jedoch besonders gefragt. „Solche Praktika sind nicht nur für Soziologen oder Erziehungswissenschaftler geeignet“, betont Dolly Conto Obregón, die Leiterin des Straßenkinder-Archivs. Auch Studenten anderer Fachbereiche, zum Beispiel Informatiker, könnte ihre Fachkenntnisse in die Arbeit vor Ort einbringen.DANIEL FERSCH