Cédras soll ins Arbeitslager

SAN SALVADOR taz ■ Der ehemalige haitianische Diktator Raoul Cédras ist Ende vergangener Woche zu einer lebenslänglichen Freiheitsstrafe mit Zwangsarbeit verurteilt worden. 36 weitere hohe Funktionäre seines Regimes bekamen dieselbe Strafe. Bei dem Verfahren war es um die Verantwortung der Militärregierung für eine Massaker gegangen, bei dem im April 1994 in der Armensiedlung Raboteau zwischen 60 und 100 Anhänger des von Cédras 1991 gestürzten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide ermordet worden waren. Allerdings: Keiner der Angeklagten war vor Gericht erschienen. Als 1994 die USA intervenierten und der Diktatur ein Ende setzten, flohen sie ins Exil. Bei dem Prozess hatten sie kein Recht auf einen Verteidiger. Sollten sie sich noch einmal nach Haiti wagen, sollen sie festgenommen werden. Sie haben dann das Recht auf einen neuen Prozess. kep