Giftiges Styrol ausgelaufen

PARIS/BERLIN afp/taz ■ Nach dem Untergang des italienischen Tankers „Ievoli Sun“ sind gestern große Mengen der transportierten Gifte ausgetreten. Auf dem Ärmelkanal wurden drei Chemikalienteppiche von mehreren Kilometer Länge entdeckt, bestätigte die französische Marinepolizei. Wie viel von den einzelnen Giften mittlerweile ausgelaufen ist, blieb vorerst unklar. Allerdings war den Katastrophenhelfern bereits am Vormittag ein Leck in einer der Kammern mit dem Krebs erregenden und hochexplosiven Styrol aufgefallen. Behörden und Anwohner befüchten nun, dass Nordwestwind die Chemikalien in Richtung Küste treibt.

Die Brüsseler EU-Kommission machte darauf aufmerksam, dass eine Verschärfung der rechtlichen Bestimmungen für die Hochseeschifffahrt nur durch eine qualifizierte Mehrheit im Ministerrat herbeigeführt werden könne. Dieser hatte sich Anfang Oktober zwar auf stärkere Kontrollen geeinigt, die ursprüngliche Vorlage der Kommission aber deutlich abgeschwächt. Als Bremser hatten sich dabei vor allem die Niederlande hervorgetan.

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