Programm aus dem Netz

Grüne Jugend will via Internet über ihre Thesen zu Rechtsextremismus diskutieren

BERLIN taz ■ Ihren Standpunkt zur Einwanderungspolitik möchte die Grüne Jugend mit Hilfe der Internet-Nutzer definieren. Im Netz will sie ein Positionspapier zur Diskussion stellen. „Die Ergebnisse sollen in die Arbeit der Zuwanderungskommission einfließen“, sagte die Vorsitzende der Grünen Jugend, Ramona Pop, gestern bei der Vorstellung der Kampagne in Berlin.

Die Parteijugend setzt auf Ralf Fücks, Chef der Böll-Stiftung und Mitglied der Kommission. Drei Monate lang sollen sich grüne Politiker den Fragen und Anregungen der Jugendlichen zu Einwanderungspolitik und Rechtsextremismus stellen, darunter auch Grünen-Vorsitzende Renate Künast und Vorstandsmitglied Niombo Lomba.

Ramona Pop hofft auf eine sachliche Debatte. „Das Thema ist zu wichtig, um es Brandstiftern wie Merz zu überlassen.“

Geplant sind mehrere Veranstaltungen zu Einwanderung und Rechtsextremismus. Schwerpunkt ist das Forum im Internet.

Gratispostkarten mit dem Slogan „Alles heil im Kopf?“ sollen die Aktion unter den Jugendlichen bekannt machen. Finanzknappheit könnte jedoch den Kreis der Diskussionsteilnehmer auf die eigenen Reihen begrenzen: Noch hat sich kein Postkartenhrsteller bereit erklärt, für eine flächendeckende Auslage zu sorgen. „Wir verhandeln aber noch“, sagte Niombo Lomba gestern. Bisher sind denn auch nur 20.000 Postkarten im Druck, die die Grüne Jugend in Zusammenarbeit mit Schülervertretungen und einem Jugendpresseverein verbreiten will.

Mangelnden Zuspruch fürchtet Pop dennoch nicht. Auch wenn am Ende hauptsächlich Jugendliche mitdiskutieren würden, die der Partei ohnehin nahe stehen: „Für fünf Leute mit bunten Haaren, die in der Provinz allein aktiv sind, ist diese Vernetzung wichtig.“

FIETE STEGERS