Schutz jüdischer Einrichtungen verstärkt

Polizei rüstet Wachkräfte mit Maschinenpistolen aus. Jüdische Gemeinde reagiert bedrückt auf die Eskalation in Israel

Die Polizei hat die Sicherheitsvorkehrungen für jüdische und amerikanische Einrichtungen seit Donnerstag deutlich verstärkt. Auf Grund der Eskalation des Nahost-Konflikts werden Anschläge arabischer Extremisten auf Synagogen oder andere Einrichtungen nicht ausgeschlossen.

„Wir beobachten die Situation in Israel und Palästina sorgfältig, da sie leider an Berlin nicht vorbeigeht“, erklärte Stefan Paris, Sprecher der Innenverwaltung. „Wir haben deshalb den Schutz jüdischer, israelischer und amerikanischer Einrichtungen hochgefahren.“ An bestimmten Orten patrouillieren zusätzliche Streifen, die nach Angaben der Polizei zum Teil mit Schutzwesten und Maschinenpistolen ausgestattet worden sind. Weder Polizei noch Innenverwaltung wollten jedoch konkrete Angaben zum personellen und materiellen Umfang der Maßnahmen machen.

Die Jüdische Gemeinde in Berlin reagierte bedrückt auf die angespannte Situation: „Nach den Ereignissen der letzten Tage in Israel sind wir natürlich besorgt“, so der stellvertretende Vorsitzende der Gemeinde, Mosche Waks. „Wir verlassen uns aber bei der Einschätzung der Lage auf unsere eigenen und die Fachleute der Polizei.“ Trotz verstärktem Polizeischutz sei jedoch jedem in der Gemeinde klar, dass es einen hundertprozentigen Schutz nie geben könne.

Der Bundesgrenzschutz (BGS) ist entgegen anders lautenden Medienberichten noch nicht direkt in die Sichheitsmaßnahmen miteinbezogen. Der BGS sei momentan vorbereitet, die Berliner Polizei relativ schnell zu unterstützen, wenn dort Personalnot bestünde, so ein Sprecher. Von „Alarmbereitschaft“ könne man aber noch nicht sprechen. Der Sprecher der Innenverwaltung betonte, dass der BGS aus rechtlichen Gründen nur dann eingesetzt würde, wenn die Situation von der Polizei nicht mehr allein gelöst werden könnte.

SUSANNE AMANN