Atomare Fracht durch Seestadt

■ Schwer gesicherter Transport mit Brennelementen

Dass Atomtransporte mitten durch Bremerhaven stattfinden, ist inzwischen nichts Neues mehr. Dass drei Lastwagen mit atomarer Fracht in abgeschlossenen Containern von insgesamt sechs Begleitfahrzeugen flankiert werden, allerdings schon. Der Sprecher des zuständigen Senators für Häfen, Josef Hattig (SPD), bestätigte jetzt gegenüber der taz, dass am 21. September ein größerer Transport von der Autobahn über die Cherbourger und Wursterstraße in Richtung Hafen unterwegs war. Im Hafen seien die drei Container sofort in Richtung USA verschifft worden. Die Fracht habe aus abgebrannten Brennelementen aus Forschungsreaktoren in Berlin, Geesthacht, Jülich und Italien bestanden. Genauere Angaben über das Ziel des Atommülls konnte der Behördensprecher nicht machen.

Anwohner der genutzten Durchgangsstraßen hatten am 21. September um vier Uhr morgens drei LKW mit dem Radioaktivitäts-Zeichen in hoher Geschwindigkeit durch Bremerhaven fahren sehen. Begleitet worden seien die drei LKW von vier Funkwagen der Polizei und zwei Zivilfahrzeugen. Ob ein solch hoher Aufwand für die Begleitung eines Atomtransportes üblich sei, konnte der Behördensprecher nicht sagen und verwies an die Polizei in Bremerhaven. Die wollte sich zu dem Fall nicht äußern. Umweltverbände kritisieren, dass sich Bremerhaven zum wichtigsten Atomhafen Deutschlands entwickele. cd