Mullahs verbieten erneut Zeitung

TEHERAN dpa ■ In Iran ist wieder ein Verleger einer reformorientierten Zeitung verurteilt worden. Wegen „Verletzung des Presserechtes“ wurde der Herausgeber des Blattes Arya, Mohammed-Reza Zohdi, zu einer Freiheitsstrafe von vier Monaten verurteilt. Dem als moderat bekannten Journalisten wurde vorgeworfen, „Lügen zur Aufhetzung der öffentlichen Meinung“ verbreitet zu haben.

Seine Tageseitung wurde gleich mit weggesperrt: Das Pressegericht in Teheran verbot das Erscheinen der Arya für den gleichen Zeitraum. Wie die Teheraner Zeitung Iran am Montag weiter berichtete, ist die Arya schon die 21. Zeitung oder Zeitschrift, die von der konservativen iranischen Justiz in letzter Zeit geschlossen wurde.

Die im Iran nach den Wahlen im Februar erstarkten Reformkräfte wollen das restriktive Presserecht in der islamischen Republik ändern. Seit der Wahl des verhältnismäßig liberalen Mohammad Chatami zum Präsidenten haben die Konservativen im Iran in Polizei und Justiz ihren Kampf gegen ihnen moderate Presseorgane im Iran verschärft, zahlreiche Publizisten sitzen bereits in Haft.