Ende des Konflikts auf Korsika?

PARIS afp ■ Der Korsika-Plan der französischen Regierung hat neue Hoffnungen auf ein Ende des gewaltsamen Konflikts mit den korsischen Nationalisten geweckt. Führende korsische Politiker, aber auch Abgeordnete der Opposition begrüßten gestern die Vorschläge der Linksregierung von Premierminister Lionel Jospin, die den gewählten Vertretern der Mittelmeerinsel begrenzte gesetzgeberische Kompetenzen in Aussicht stellen. Die Vorschläge markieren ein Abrücken von der strikt zentralstaatlichen Tradition Frankreichs. Offenbar gelang es dem Sozialisten Jospin auch, Kritiker in den eigenen Reihen zu besänftigen. Innenminister Jean-Pierre Chevènement, der für den Fall zu weit reichender Zugeständnisse mit seinem Rücktritt gedroht hatte, äußerte sich zunächst nicht. Der führende korsische Politiker Jean-Guy Talamoni sagte, die Territorialversammlung der Insel werde dem Konzept am kommenden Freitag zustimmen. Auch der Präsident der Territorialversammlung, José Rossi, erklärte, der Plan entspreche „allen unseren Forderungen“.