Kartoffel sucht Echse

Im Dorf der Spitznamen den richtigen Anschluss finden

CÁCERES dpa/taz ■ Ein besonderes Telefonbuch hat das kleine spanische Dorf Cedillo bei Cáceres herausgebracht. Statt mit Vor- und Zunamen stehen die 569 Einwohner darin unter ihren Spitznamen. Wer etwa nach der Nummer von Antonio González sucht, findet sie unter dem Buchstaben „B“, denn alle nennen ihn „Boti“. Ebenfalls zu finden sind „Lagarto“ (Echse), „Mosquito“ (Mücke) oder „Patata“ (Kartoffel). Die Adressen folgen diesem Muster. So ergeben sich Eintragungen wie „In der Straße des Bäckers“ oder „In der Straße, wo Juana ihren Laden hat“. Den älteren Bewohnern soll damit das Suchen erleichtert werden: In dem Dorf sprechen sich alle seit je nur mit Spitznamen an, so dass die richtigen Namen in Vergessenheit geraten sind. Vergessen mitzuteilen wurde allerdings, dass auch der Ort Cedillo jetzt einen neuen Namen hat: „Da, wo die Siebköpfe wohnen“.