Katholische Daten

Der alle zwei Jahre stattfindende Katholikentag wird vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken ZDK gemeinsam mit dem gastgebenden Bistum veranstaltet. Das ZDK ist das höchste Laiengremium der Amtskirche in Deutschland und wird von dem sächsischen Wissenschaftsminister Hans Joachim Meyer (CDU) geleitet. Das Zentralkomitee finanziert sich aus Mitteln der Verbandes der Diözesen, also letztlich aus der Kirchensteuer.

Der erste Katholikentag wurde 1848 abgehalten. Unterbrochen wurde die Serie der Kirchentage lediglich im 1. Weltkrieg und während der Nazi-Diktatur. Der Hamburger Kirchentag ist der 94., der nächste wird erst in drei Jahren in Berlin sein: Dann wollen Katholische und Evangelische Kirche zum ers-ten Mal einen gemeinsamen Kirchentag abhalten. Die Gemeinsamkeit der christlichen Kirchen spielt auch bei der Hamburger Veranstaltung eine wichtige Rolle, zu einer gemeinsamen Abendmahlsfeier kommt es jedoch nicht.

Hamburg ist erstmals Gastgeber für die Katholiken. Das Erzbistum ist erst 1995 gegründet worden und von der Fläche her fast identisch mit den Bundesländern Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Es ist damit das größte Erzbistum in Deutschland, aber von der Zahl der KatholikInnen das fünftkleinste. Etwas mehr als 400.000 der 5,7 Millionen EinwohnerInnen sind katholisch.

Zum diesjährigen Katholikentag werden rund 50.000 BesucherInnen erwartet. Das ist eine Zahl, die deutlich unter denen vergangener Veranstaltungen liegt. Erstmals seit über 20 Jahren wird der Tübinger Theologe Hans Küng offizieller Gast sein. Küng war vom Vatikan die katholische Lehrerlaubnis entzogen worden. Er zählt neben Uta Ranke-Heinemann und Eugen Drewermann zu den bekanntesten katholischen Kirchenkritikern in Deutschland. aha/lno