Ostler malochen länger

Tarifeinigung für Ost-Metaller: 38-Stunden-Woche bleibt vorerst erhalten

BERLIN dpa/ost ■ Der Tarifkonflikt in der ostdeutschen Metallindustrie ist beigelegt. In einem Pilotabschluss verständigten sich Arbeitgeber und IG Metall nach 14-stündigen Verhandlungen und massiven Warnstreiks gestern früh in Berlin auf einen zusätzlichen Angleichungsschritt an das westdeutsche Tarifniveau. Laut Einigung werden für die 270.000 Beschäftigten vermögenswirksame Leistungen in drei Stufen eingeführt. Die 38-Stunden-Woche wird bis 30. April 2003 festgeschrieben. Damit wird weiterhin drei Stunden länger als in den alten Ländern gearbeitet.

Der Tarifabschluss von Nordrhein-Westfalen wird voll übernommen. Danach werden die Einkommen in diesem Jahr linear um drei Prozent und im nächsten Jahr um 2,1 Prozent angehoben. Die Einigung, die zunächst nur für Berlin-Brandenburg getroffen wurde, wurde anschließend sofort für Sachsen und Sachsen-Anhalt übernommen. In Thüringen wird heute darüber verhandelt und in Mecklenburg-Vorpommern morgen.

Der Verhandlungsführer der IG Metall, Hasso Düvel, sprach von einem Kompromiss. Man hätte sich bei der Arbeitszeit eine Verbesserung gewünscht, werde aber in drei Jahren dieses Thema „auf die Hörner nehmen“.

Für die ostdeutsche Bauwirtschaft wurde gestern weiter um eine Einigung gerungen. Wie in der Metallindustrie geht es auch am Bau um die weitere Ost-West-Angleichung. Für das Bauhauptgewerbe im Westen war bereits Ende März ein Kompromiss erzielt worden.

Der Abschluss für die westdeutschen Bauleute sieht eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um zwei Prozent zum 1. April sowie um weitere 1,6 Prozent ein Jahr später vor. Zugleich verständigten sich die Tarifparteien auf die Einführung einer tariflichen Zusatzrente. Die zusätzliche Rente soll aus aufgestockten vermögenswirksamen Leistungen finanziert werden.