Europa hat doch Geschenke für Afrika

Zum Abschluss ihres Gipfels spendieren EU-Staaten den ärmsten Ländern Afrikas einen Schuldenerlass

BERLIN taz/dpa ■ 60 Staats- und Regierungschefs Afrikas und der EU haben gestern in Kairo einen gemeinsamen Aktionsplan verabschiedet. In der Armutsbekämpfung, den Handelsbeziehungen und der Lösung der afrikanischen Schuldenkrise wollen beide Seiten künftig enger zusammenarbeiten. Zwar lehnt die EU eine generelle Streichung der 700 Milliarden Mark Gesamtschulden aller afrikanischen Länder ab. Bundeskanzler Gerhard Schröder kündigte aber an, dass Deutschland im Schulterschluss mit Frankreich, Italien und den Niederlanden den „ärmsten Ländern“ Afrikas ihre Schulden erlassen will. Da vier Fünftel aller afrikanischen Staaten unter diese Kategorie fallen, markiert dieses Versprechen eine neue Ausrichtung der deutschen Afrikapolitik. „Europa hat Anlass, sich mit Afrika intensiver zu beschäftigen“, fasste der Kanzler die Haltung der rot-grünen Bundesregierung zusammen. Durch intensivierten Handel mit Europa soll Afrika stärker in die Weltwirtschaft integriert werden. Die EU will europäische Investoren zu größerem Engagement in Afrika ermutigen. In diesem Punkt wurden die hehren Worte aber ebenso wenig konkretisiert wie in den Fragen der Menschenrechte und der Armutsbekämpfung. harböses blut SEITE 6