Zur Vorschau: Folk goes India

■ Willy Schwarz & Band spielen am Samstag im Vegesacker Kito auf

Eine ungewöhnliche Mischung von zumeist fröhlichen Folkmelodien und Einflüssen aus aller Herren Länder bringt der US-Amerikaner mit deutschem Namen und Bremer Wohnadresse zu Gehör. Der Multiinstrumentalist aus Chicago spielt u.a. Akkordeon, Sitar, Congas, Santur, Bass sowie Sarod und singt. Er macht Weltmusik im wahrsten Sinne: Salsa, Klezmer, Walzer und Polkas, Balkanmelodien, Irisches und immer wieder indische Melodien und Rhythmen bilden die Ingredenzien seiner Songs.

Dieser musikalische Eklektizismus ist programmatisch für den inzwischen 50-jährigen Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschen Mutter, die sich auf der Flucht vor dem Faschismus im Iran begegneten und 1940 gemeinsam in die USA flüchteten. Schwarz begann seine musikalische Karriere bereits mit dreizehn. Ende der 60er Jahre ging er nach Indien und lernte dort indische Musik verstehen und spielen. Jahre später spielte er als Mitglied von Tom Waits' Liveband mit diesem 1988 das Album ,Big Time' ein.

1998 rief er in Chicago das ,All American Immigrant Orchestra' ins Leben, eine multikulturelle Big Band mit Musikern von Kuba bis Tuva. Und letztes Jahr veröffentlichte er seine erste CD als Leader. Auf Anhieb kam ,Live in the Moment' auf Platz sechs der europäischen Weltmusikcharts und wurde von der Kritik überschwenglich gelobt. Die Musik von Schwarz, insbesondere der Gesang des Leaders, erinnern ein wenig an die britische Folkpop-Band Barely Works von Chris Thompson.

Allerdings ist der musikalische Kosmos von Schwarz weitreichender und besonders die indischen Einflüsse sorgen für andere Klangfarben. In seinen Lied-Texten entwickelt Schwarz ein Weltbild, das Lebensfreude und gesellschaftskritische Anmerkungen vereint. Zum aktuellen Line up der Band des Musikers, der seit kurzem in Bremen lebt, gehört u.a. der Bremer Bassist Dirk Lüking. Der Kito-Auftritt wird das letzte Konzert der Europa-Tournee der Band sein. Anschließend wird im Kito gefeiert. Arnaud

Kito, Samstag ,19.2., 20 Uhr