Zwei kubanische Flüchtlinge von 1,5 Millionen

Mayda Vega (r.) und Daisy Fundora gehörten zu den 68 Personen, die 1994 im Schiff „13“ Kuba verlassen wollten. Derzeit warten sie auf die Ausreise. Über 1,5 Millionen Kubanerinnen und Kubaner leben außerhalb Kubas. Die Mehrheit verließ das Land in einer der vier großen Fluchtwellen, die sich ergaben, wenn die kubanische Regierung die Auswanderung zuließ. Mit dem Sieg der Revolution am 1. 1. 1959 begann der Exodus der mit dem gestürzten Batista liierten Oberschicht und des Bürgertums. Diese erste große Migrationswelle dauerte bis 1962. Die zweite kam 1965, als Kubas Regierung die Ausreise über den Hafen von Camarioca und den Flughafen von Varadero gestattete. Fast 400.000 Menschen verließen damals das Land. Im April 1980 besetzten einige hundert Fluchtwillige die peruanische Botschaft in Havanna. In kürzester Zeit schwoll die Zahl auf 11.000 an. Über die Hafenstadt Mariel brachen 125.000 Menschen Richtung Norden auf. Als am 5. August 1994 in Havanna Unruhen ausbrachen, erlaubte Castro erneut die ungehinderte Ausreise. Innerhalb von fünf Wochen flohen über 35.000 Menschen aufs offene Meer. Schätzungen gehen von 500 bis 3.000 Toten aus.

Foto: Damaris Betancourt