„Eine links und rechts“ – das ist die wahre Freude

■ Wenn der Welfenadel zuschlägt: Prinz von Hannover prügelt Diskobesitzer

Nairobi (dpa) – Ernst August Prinz von Hannover, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, Königlicher Prinz von Großbritannien und Irland, hat wieder jemanden gehauen. Auf der kenianischen Urlaubsinsel Lamu schlug der seit einer Attacke auf einen Kameramann 1998 als „Prügelprinz“ bekannte Adlige, der kurz einfach mit „Königliche Hoheit“ angeredet werden darf, einen Diskothekenbesitzer krankenhausreif. Am Sonntag gab der Prinz in einem Telefonat mit dpa in Nairobi die Tat zu und bezeichnete den Münchner Josef Brunnlehner als einen Zuhälter. „Ich habe die große Freude gehabt, dem Mann eine links und rechts zu geben“, sagte der Chef des Welfenhauses. Aus dem Krankenhaus kündigte Brunnlehner juristische Konsequenzen an. Dem Bayerischen Rundfunk sagte er: „Ich bin froh, dass ich noch am Leben bin.“

Ernst August besitzt eine Villa am Strand der Ferieninsel Lamu im Indischen Ozean. Dort macht er zurzeit Urlaub mit seiner Frau, Prinzessin Caroline von Monaco. Brunnlehners Diskothek auf der in Sichtweite gelegenen Nachbarinsel Manda soll seit längerem ein Streitpunkt zwischen den beiden sein. Der Prinz fühlt sich durch den Geräuschpegel des Etablissements in seiner Ruhe gestört. „Jede Nacht Musik bis um fünf Uhr morgens. Und jede Nacht zwischen Weihnachten und Neujahr hat er einen Laser-Beam auf mein Haus gerichtet“, sagte er.

Am Freitagabend war Brunnlehner nach Darstellung von Zeugen nach Lamu gekommen, um dort Mitarbeiter des Arbeitsministeriums zu Geräuschpegelmessungen nach Manda zu bringen. Der Prinz sei mit etwa 15 jungen Afrikanern mit Stöcken und Steinen auf ihn zugelaufen, berichtete Brunnlehner im Bayerischen Rundfunk. Ein Afrikaner habe ihn festgehalten, „und der Prinz hat mich dann niedergeschlagen. Ich habe sein Gesicht gesehen, und er hat irgendetwas in der Hand gehabt. Für mich war das alles unglaublich“, meinte Brunnlehner.