Burgerinitiative

■ Gewerkschaft fordert mehr Geld für Angestellte von Fast-Food-Ketten

Dass in den Fast-Food-Ketten „McDonald's“, „Pizza Hut“ oder „Burger King“ miserable Arbeitsbedingungen herrschen und Hungerlöhne gezahlt werden, ist nicht neu. Doch dass die Jobber in der laufenden Tarifrunde in der „Sys-temgastronomie“ trotz hervorragender Ertragslage gänzlich leer ausgehen sollen, ist selbst der sonst behäbigen Gewerkschaft „Nahrung, Genuss, Gaststätten“ (NGG) zu viel. Darum protestiereten sie gestern Mittag vor „Burger King“ in der Mönckebergstraße gegen die Verweigerungshaltung der Ketten und forderten die KundInnen vor den Biss in den Burger zum Nachdenken auf.

Besonders erbost hat die NGG, dass der „Bundesverband der Systemgastronomie“ mit Aushängen den Jobbern den Eindruck zu vermitteln versucht, es gäbe einen Tarifvertrag mit erheblichen Steigerungen. „Dem ist nicht so“, weiß Hamburgs NGG-Geschäftsführer Lutz Tillak zu berichten. Auf die Forderung der NGG von 70 Pfennig mehr pro Stunde für alle, halten die Gastronomen ein Gegenangebot von 1,7 Prozent Lohnerhöhung für 17 Monate entgegen – oder „gar keinen Tarifvertrag“. Bei Stundenlöhnen zwischen elf und 13 Mark sind das 1600 netto pro Monat.“

Zudem würde dies eine Abkoppelung von allen anderen Beschäftigten des Hotel- und Gaststättengewerbes bedeuten, wo die Entgelte in diesem Jahr um drei Prozent erhöht worden sind. „Es kann nicht angehen, dass jemand, der in Beschäftigung steht, auch noch zur Sozialhilfe gehen muss“, so Tillak. Daher werde die NGG gegen den Versuch der Abkoppelung von der allgemeinen Tarifentwicklung kämpfen und den Scharfmachern einheizen. ms