taz-Abo-Aktion

■ Shame & scandal in the family

 Sonntag, neun Uhr dreißig. Die Friedrichstraße ist noch still und nahezu menschenleer. Nur eine Familie aus Übersee steht irritiert vor dem Bretterzaun um den früheren Checkpoint Charlie. Das wird ein schöner Tag, der letzte erste Advent des Jahrtausends – zumindest meteorologisch ... Alles wäre gut, gäbe es nicht, keine 400 Meter entfernt, einen Computer mit einer Mailbox. Prall gefüllt mit Dynamit. Mit der Leserrache für die dralle Sonnabend-taz. Was sagen die LeserInnen dazu, dass ihre Zeitung als Mutantenstadl daherkam? (Gleich notieren: „Mo. Grafikerinnen fragen, ob Titelfotos bearbeitet“.) Der Computer ist gestartet, das Mailboxzeichen blinkt. Noch einmal tief durchatmen. Und nun: Sturm, brich los!

 „Was habt Ihr mir da heute angetan?“, mailt Joachim Freudl aus Erlenbach am Main, „ein be- und entgeisterter Aboleser“. „Als erstes der Postbote, als er die Zeitung in den Briefkasten stopfen wollte, das dauerte heute minutenlang, bis er sich vom Anblick der Titelseite trennen konnte. Dann mein Nachbar, als er mich beim Entfalten der taz beobachtete. Die Stielaugen! Dann die pubertierende Tochter, vor deren Augen ich die taz zu verstecken suchte. Dann meine Ehefrau, vorwurfsvolle Blicke über den Frühstückstisch, was liest du denn heute? Also: Die nächste taz bitte mit neutraler Nichtklarsichthülle verpackt, sonst muss ich mich ernsthaft um ein Abo des katholischen Morgenblattes bemühen.“ Und was schreiben Frauen? Elke, 19, aus Karlsruhe: „Wenn ihr so weiter macht, habt ihr bald eine intelligente, junge taz-Leserin weniger. P.S.: Mein Vater fand die Titten-taz toll.“ Morgen mehr Reaktionen!               rkr

Weitere Stimmen bitte wie immer unter Stichwort „4.000 Abos“ bei der tageszeitung, Kochstr. 18, 10969 Berlin, Fax (030) 251 30 87 ; E-Mail: drohung taz.de