Erstmals in China

Es sollte meine erste Reise nach China sein. Nicht erst nach den fünf Wochen wussten wir: Dieses Land ist zu riesig, als dass wir mehr als nur flüchtige Eindrücke bekommen konnten.Wir waren in der Inneren Mongolei, danach in Yanan, wo Mao Tse-tung nach dem Langen Marsch sein Quartier bezogen hatte. Wir kamen auch nach Xian, der Stadt der Terracottaarmee, und schließlich auch in das neonflimmernde Shanghai.

Zurück in Berlin, erinnerte ich zunächst dies: die Obdachlosigkeit, der Smog selbst über Kleinstädten, die vernachlässigten Wohnviertel, die staubigen Straßenküchen im Schatten der postmodernen Architektur der neuen Tempel – Banken oder Hotels. Mir fielen wieder die Stände der Händlerinnen in den überfüllten Straßen ein – und der Kontrast zu den fast menschenleeren Großkaufhäusern.

Saß ich damit selbst Klischees auf? Ich wusste doch, dass die so genannte Masse weder in China noch im Westen nur duldsam ist. Ich fragte mich, was die Menschen, die ich sah, dachten, wie sie versuchen über die Runden zu kommen. Ich muss von ihnen berichten. Eine dieser Geschichten wird hier veröffentlicht. rn