Die Wahrheit über Prinz Fred v. Anhalt

■ Droht der taz die Leibeigenschaft? Des Prinzen böse Händel mit seiner weiteren Adoptivtochter Bianca lässt Schlimmstes befürchten

Berlin (taz) – Die Adoption der taz durch Prinz Frederic von Anhalt, Herzog von Sachsen, Engern und Westfalen, Graf von Askanien, könnte für die linksalternative Tageszeitung ungeahnte Folgen haben. Wie die taz erst jetzt erfuhr, hat eine weitere Adoptivtochter des Prinzen schwere Vorwürfe gegen von Anhalt in einer Familienangelegenheit erhoben.

Bianca Schmidt, vormals Prinzessin von Anhalt, Herzogin von Sachsen, Engern und Westfalen, Gräfin von Askanien, wirft Prinz Frederic vor, seine Pflichten gegenüber ihr als Tochter vernachlässigt und sie selbst wiederholt beleidigt zu haben. „Der hat seine Vaterrolle nie ernst genommen.“ Die Vorwürfe im Einzelnen: „Der Prinz hat mich ständig beschimpft. Ich sei dumm, undankbar und wolle im Schloss Charlottenburg wohnen.“ Aufgrund dieses Vertrauensbruches hat die 25-jährige Berlinerin ihre Adoption vor knapp zwei Jahren gelöst und sich notariell bestätigen lassen, dass sie wieder ihren vormaligen bürgerlichen Namen Schmidt tragen kann.

Frederic von Anhalt, übrigens ein Fan von durchsichtigen Badehosen, wollte sich zu den Vorwürfen nicht öffentlich äußern. Aus Kreisen des Prinzen ist jedoch zu hören, Bianca von Anhalt, nun wieder Schmidt, sei schlecht beraten worden. Sie habe den Titel auf Anraten ihrer Schranzen nur zurückgegeben, um berühmt zu werden. In der Tat: Die Rückgabe eines durch Adoption erworbenen Titels hat es bis dato in Deutschland nicht gegeben.

Auf die Frage, welche Konsequenzen der Familienskandal für die taz – ja auch eine Adoptivtochter von Prinz Frederic – haben könnte, gab sich Vizechefredakteur Peter Unfried zugeknöpft: „Kein Kommentar“. Der taz-Betriebsrat befürchtet nun „Leibeigenschaft“. Uta Andresen