■ Aerospatiale-Matra

Schon vor der Fusion mit der DaimlerChrysler-Tochter Dasa ist der französische Luft- und Raumfahrtkonzern Aerospatiale-Matra das fünftgrößte Rüstungsunternehmen der Welt – gemessen am Umsatz. Er entstand erst in diesem Frühjahr aus der ehemals staatlichen Aerospatiale und der Matra Hautes Technologie, einem Unternehmen der Lagardere-Gruppe. Ihm vorausgegangen war die bisher größte Privatisierung der Regierung Lionel Jospins.

Seit Juni werden die Aktien an der Börse notiert. 48,6 Prozent der Anteile hält weiterhin der französische Staat – plus die so genannte Goldene Aktie, also das Vetorecht bei wichtigen Entscheidungen. Größter privater Aktionär ist die Lagardere-Gruppe mit rund 30 Prozent, zwischen 3 und 4 Prozent sind im Besitz der Belegschaft.

Der Konzern beschäftigt rund 56.000 Leute und hat einen Jahresumsatz von etwa 80 Milliarden Francs (umgerechnet rund 24 Milliarden Mark). Zwei Drittel dieses Umsatzes resultieren aus dem zivilen Bereich, 40 Prozent aus dem Bau von Zivilflugzeugen, unter anderem dem Airbus.

Damit ist die Produktpalette jedoch bei weitem nicht erfasst. Als einziges Unternehmen außer dem US-Branchenführer Boeing stellt Aerospatiale-Matra alles her, was zu Luft- und Raumfahrt gehört: zivile und militärische Flugzeuge und Hubschrauber, taktische und ballistische Raketen, Satelliten und Trägerraketen. Dabei arbeitet der Konzern teilweise bereits mit seinem neuen Partner Dasa (wie beim Eurokopter, an dem Aerospatiale-Matra 70 Prozent hält) oder auch anderen europäischen Konzernen (wie beim Airbus oder der europäischen Trägerrakete Ariane) zusammen.