■ Besser Reform als Revolution

Die honduranische Bauernbewegung entstand nach den ersten großen Streiks auf den Bananenplantagen im Jahre 1954. Die Agrarreform von 1962 war ein Ergebnis der „Allianz für den Fortschritt“: Unter dem Eindruck der kubanischen Revolution sprachen sich die USA für Landreformen aus. Verteilt wurden in Honduras jedoch zunächst nur Staatsgüter; Großgrundbesitzer und Bananenkonzerne blieben aus politischen Rücksichten unangetastet. In den 70er-Jahren griffen die Bauernorganisationen zur Selbsthilfe: Sie besetzen Ländereien, die nach den Bestimmungen der Agrarreform enteignet werden müssten. Statt der bis 1978 angepeilten 600.000 Hektar wurden bis 1990 nur knapp über 400.000 verteilt. 200.000 Bauernfamilien haben immer noch kein Land. Das Agrarmodernisierungsgesetz von 1992 sieht die – einseitige – Produktion für den Export vor und beendete de facto die Agrarreform. rld