Auf du und du mit dem Aus
: „Nicht ohne Banken“

■ Konkursbetrieb Lloyd Dynamo hat einen Investor aber kein Geld

„Alles hängt jetzt an den Banken“, weiß man bei Lloyd-Dynamo. Vor gut zwei Monaten stellte das Bremer Motorenwerk den Konkursantrag – seitdem hoffen die rund 300 Mitarbeiter auf einen Retter, der das Werk übernimmt. Inzwischen gibt es einen potentiellen Investor – nur das nötige Geld für den Neuanfang ist mit dem Stichtag des 1. März noch imer nicht gefunden. Die Firmen Haar und Heckmann – zwei mittelständische Unternehmen aus dem Raum Varel – stehen bereit, den Bremer Traditionsbetrieb zu übernehmen. Man habe ein Sanierungskonzept erstellt und intensive Gespräche in der Bremer Investitions-Gesellschaft (BIG) geführt, betonte gestern Unternehmer Haar seinen Investitionswillen gegenüber der taz. „Aber wir waren schon näher dran.“ Sprich: Die Banken scheinen nicht mitzuspielen – und „ohne die Banken läuft nichts“.

Und auch Bremens Finanzsenator Hartmut Perschau scheint das finanzielle Risiko zu scheuen: Noch hat er den zuständigen parlamentarischen Finanzausschuß nicht angerufen, der ihm Bürgschaften über zwei Millionen Mark bewilligen müßte. So geht denn zur Zeit auch nur das Gerücht über eine Eine-Million-Bürgschaft des Landes – ein minimaler Betrag, wo allein die monatlichen Lohnkosten bei drei Millionen Mark liegen dürften. Doch selbst wenn Bremen sich doch noch mit einer Bürgschaft zu seinem Industriebetrieb Lloyd Dynamo bekennen würde – für viele Motorenwerker wären auch unter Heckmann & Haar die Tage gezählt. „Natürlich müßten Stellen abgebaut werden“, so Haar, „aber das wissen die Leute.“ ritz