Minister zuerst

■ Steenblock Zeuge im „Pallas“-Ausschuß

Mit der Vernehmung des grünen Umweltministers Rainder Steenblock nimmt der Parlamentarische Untersuchungsausschuß „Pallas“ des schleswig-holsteinischen Landtages am Montag seine Arbeit auf. Der wegen seines vermeintlich fehlerhaften Krisenmanagements hart kritisierte Minister soll vor dem 13köpfigen Gremium drei Stunden darüber befragt werden, ob die Landesregierung alle Möglichkeiten zur Gefahrenabwehr nutzte und welche Konsequenzen für die Sicherheit des Schiffsverkehrs zu ziehen sind.

Der Frachter „Pallas“ war am 25. Oktober vor der dänischen Küste in Brand geraten und später vor Amrum gestrandet. Er verursachte die größte Ölpest an der deutschen Nordseeküste, der mindestens 16.000 Seevögel zum Opfer fielen. Über das Schicksal des Wracks soll im März entschieden werden. Eine komplette Bergung, die nach bisherigen Schätzungen 15 Millionen Mark kosten würde, gilt als unwahrscheinlich.

Auf Amrum werden indessen die letzten sichtbaren Spuren der „Pallas“-Havarie beseitigt. Seit Mitte der Woche erneuern Handwerker die ölverschmutzten Teppichböden in der Amtsverwaltung. Auf dem Höhepunkt der maritimen Bergungsaktion hatten rund 100 Journalisten oft mit teerverschmutzten Gummistiefeln an den Pressekonferenzen teilgenommen. Viele Treppenhäuser und Gänge in den Hotels, in denen sie wohnten, wurden bereits mit neuen Bodenbelägen versehen. lno