■ Nach dem Tod eines Sektenmitglieds
: Anklage gegen Scientology in Florida

Washington (taz) – Nach zweijähriger Ermittlung haben Floridas Strafverfolgungsbehörden Anklage gegen die Church of Scientology erhoben. Sie lautet auf Mißhandlung und unterlassene Hilfeleistung sowie auf medizinische Praxis ohne ärztliche Zulassung. Es geht um den Tod von Lisa McPherson, einer Anhängerin der Church of Scientology, die nach einem Unfall im Gewahrsam der Sekte gestorben war. Sie war nach einem Verkehrsunfall dem Auto entstiegen, hatte sich entkleidet und wirr geredet. In einem nahen Krankenhaus sollte sie psychiatrischer Behandlung unterzogen werden. Doch Scientologen brachten sie in ein sekteneigenes Hotel, wo sie ununterbrochen unter Aufsicht gehalten wurde. Sie starb 17 Tage später an den Folgen von Unterernährung und Entwässerung.

Die Strafe bei Schuldspruch kann maximal 5.000 Dollar betragen, das Gericht aber kann auch auf Beschlagnahmung von Besitz der Kirche erkennen. taut