Lokalkoloratur

Als GAL ist man auch dankbar für kleine Gefälligkeiten, die einem der große Koalitionspartner erweist. So ist die grüne Parteisprecherin Antje Radcke „froh“, daß Sozialsenatorin Karin Roth (SPD) ihr nach nur sechs Wochen Wartezeit eine Audienz gewährt. Denn die GAL ist, milde formuliert, befremdet darüber, daß Roth SozialhilfeempfängerInnen das Wohngeld gekürzt hat. Wer beispielsweise als Einzelperson in einer Bleibe wohnt, die mehr als 621 Mark kostet, wird nun umziehen müssen. Allerdings nicht in eine Sozialwohnung; die sind nämlich oftmals teurer als dieser Höchstbetrag. „Ein Witz“, urteilte Radcke. „Schizophren“, befand die GAL-Abgeordnete Susanne Uhl. Man wollte sich Roth vorknöpfen. Nur ließ die Senatorin sich zunächst weder knöpfen noch terminieren, sondern die Grünen auflaufen: Erst einmal fährt sie in die Ferien. Am 21. August dürfen die GALier gnädigerweise vorsprechen. Radcke: „Wir wollen sie dazu kriegen, das wieder zurückzunehmen.“ sim