Im Umland von Athen brennt es immer noch

■ Auch in Griechenland und auf der Mittelmeerinsel Zypern wüten die Feuer. Die meisten Brände sind aber inzwischen unter Kontrolle. Florida hofft auf ein angekündigtes Unwetter

Athen/Nikosia/Daytona Beach (dpa/rtr/AFP) – Als Folge der Hitzewelle über Südeuropa wüteten auch in Griechenland und Zypern verheerende Brände, bei denen bereits Zehntausende Hektar Wald- und Buschland vernichtet wurden. In Griechenland forderten die Feuer zwei Menschenleben. Wie die örtlichen Behörden gestern in einer ersten Bilanz des Wochenendes bekanntgaben, fielen den Flammen auch zahllose Tiere zum Opfer. Wohnhäuser, Industrieanlagen und Stallungen wurden ein Raub der Flammen. Gestern mittag seien nahezu alle Waldbrände gelöscht gewesen; mehrere Brandherde seien zumindest unter Kontrolle.

Gefährlich war die Lage gestern noch im Umfeld der griechischen Hauptstadt. Dort verbrannten nach Angaben von Naturschützern allein 20.000 Hektar Waldland. Etwa 75 Häuser brannten völlig aus.

Am Samstag waren 185 Waldbrände fast gleichzeitig ausgebrochen. Sie wurden durch heftige Stürme angefacht, die Windstärke neun erreichten. Die Feuerwehr konnte vor allem in unwegsamen Bergregionen oft nicht rechtzeitig eingreifen. Erst Sonntag nachmittag, als sich der Wind gelegt hatte, konnten Feuerwehr und Löschflugzeuge, unterstützt von Soldaten und vielen Freiwilligen, die Feuersbrunst unter Kontrolle bringen.

Als Ursache der meisten Waldbrände vermutet die Feuerwehr Brandstiftung. Die Tatsache, daß 125 Waldbrände am Samstag allein zwischen 13 und 14 Uhr ausgebrochen seien, spreche dafür, daß es sich um das Werk skrupelloser Menschen handele, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Auf Zypern griff ein Brand, der am Samstag im türkischen Norden entstanden war, über die Trennungslinie auf das Gebiet der Republik Zypern über. Mehrere Ortschaften mußten deshalb geräumt werden. Die Nachrichtenagentur des türkischen Teils von Zypern, TAK, meldete, rund 5.000 Hektar Buschland seien in Tyllirien verwüstet. Die Region gilt als Lebensraum des als gefährdet geltenden zyprischen Mufflons.

Im US-amerikanischen Bundesstaat Florida weckte die Erwartung eines tropischen Regensturmes für die Wochenmitte gestern die Hoffnung auf ein Ende der Waldbrände, die bisher knapp 200.000 Hektar Land und 160 Häuser vernichteten. Abflauende Winde und höhere Luftfeuchtigkeit erleichterten der Feuerwehr unterdessen die Bekämpfung der etwa 2.000 Brandherde.