Kinder können beim Vater bleiben

■ Kindesentführung bleibt vorerst ohne rechtliche Folgen

Diepholz/Blois. Die mit einer spektakulären Aktion aus Blois in Frankreich entführten Kinder können vorerst bei ihrem Vater in Kirchdorf (Kreis Diepholz) bleiben. Die französische Justiz hat sich am Mittwoch noch nicht mit der Bitte um Amtshilfe an deutsche Behörden gewandt. Die französische Justizministerin Elisabeth Guigou telefonierte nach Angaben ihres Ministeriums zwar mit ihrem deutschen Amtskollegen Edzard Schmidt-Jortzig. Dabei ging es jedoch darum, die Frage von Kindern aus deutsch-französischen Ehen zum Thema beim nächsten bilateralen Gipfel zu machen.

Deutsche Behörden sehen derzeit keinen Handlungsbedarf, da der 56jährige Gemeindedirektor in Deutschland keine Straftat begangen habe und bisher kein Amtshilfegesuch aus Frankreich vorliege. Der Mann hatte seine drei und sieben Jahre alten Kinder Caroline und Matthias am Samstag von Privatdetektiven entführen lassen.

Unterdessen hat die Mutter Cosete Lancelin Angaben ihres Noch-Mannes Armin Tiemann zurückgewiesen. Entgegen dessen Aussagen habe das Berufungsgericht Orleans ihr das Sorgerecht zugesprochen. Sie hofft jetzt, daß bei den deutschen Behörden alles unternommen wird, damit ihre Kinder schnellstmöglich zu ihr nach Frankreich zurückkehren. dpa