Bombenanschlag in Sri Lanka

■ Autobombe eines Selbstmordattentäters tötet in Colombo 28 Menschen und verletzt 235

Colombo (rtr) – Eine Autobombe hat gestern in Sri Lankas Hauptstadt Colombo nach Polizeiangaben mindestens 28 Menschen getötet. Der in einem Bus versteckte Sprengsatz explodierte am Mittag in der Nähe eines belebten Bahnhofs im Einkaufsviertel Maradana. Mindestes 235 Menschen wurden bei dem Anschlag verletzt, 30 bis 40 davon schwer. Durch die Detonation wurden Gebäude beschädigt, Autos brannten aus. Über der Stadt hing eine große schwarze Rauchwolke.

Augenzeugen berichteten, der mittelgroße Bus sei nur mit dem Fahrer besetzt gewesen. Ein Polizist sagte, der Bus sei in einen Unfall verwickelt gewesen und einfach davongefahren. Er habe mit seinem Motorrad die Verfolgung aufgenommen. Plötzlich sei der Bus explodiert. Ein Ladenbesitzer sagte, ein Polizist habe versucht, die Bustür zu öffenen, da habe es einen Blitz gegeben. Er sei durch die Druckwelle umgeworfen worden. Andere berichteten, der Bus habe einen Geländewagen gerammt und sei ohne anzuhalten weitergefahren. Ein Polizist sei daraufhin in den Geländewagen gestiegen, um den Bus zu verfolgen. Kurz darauf wurde der Bus von dem Sprengsatz zerrissen.

Von der Detonation wurden auch zwei kleine Schulbusse in Mitleidenschaft gezogen. Am Unglücksort lagen mehrere blutverschmierte Schultaschen. Zehn bis 15 Kinder seien eingeliefert worden, teilte ein Krankenhaus mit.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand, doch werden dahinter tamilische Separatisten vermutet, die für einen unabhängigen Staat im Norden und Osten der Insel kämpfen. In diesem Jahr gab es bereits zwei Bombenanschläge mit knapp 20 Toten, die den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) zugeschrieben werden.