FESPACO
: Mitmachkino

■ Alle zwei Jahre wieder: FESPACO, das bedeutendste Filmfestival Afrikas

Das „Festival Panafricain du cinéma de Ouagadougou“, das seit 1969 alle zwei Jahre stattfindet, ist das größte Filmereignis Afrikas. Inzwischen strömen bis zu 500.000 Zuschauer zu dem Festival in die Hauptstadt Burkina Fasos. Es ist wie ein Volksfest. Kino ist keine abgehobene Sache, schon eher ein Abenteuer. Das Publikum diskutiert mit den Darstellern auf der Leinwand, berät sie, tanzt und singt mit ihnen. Wenn der Held reitet, springen sie von ihren Sitzen auf und tun so, als ob sie mitreiten. Weshalb das Festival gerade in Burkina Faso stattfindet, das zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, liegt an den besonderen burkinischen Bedingungen. Kino ist in Burkina Faso ein integraler Bestandteil des Unabhängigkeitskampfes. Nachdem französische Filmmonopolisten die Eintrittspreise in die Höhe getrieben hatten, wurde das Kino 1970 im Zuge der Entkolonialisierung verstaatlicht. Die Kinoproduktion blühte auf. Ausländische Filme werden seitdem mit einer 15prozentigen Gebühr belastet, die dem einheimischen Filmfonds zugute kommt. Außerdem erhalten in Burkina Faso Regisseure 60 Prozent der Filmeinnahmen – in den meisten übrigen Staaten Afrikas beläuft sich diese Summe auf gerade mal die Hälfte.