Töpfer plädiert für Grünhelme

■ Der neue Chef der UN-Umweltbehörde fordert im taz-Interview Umweltschutz als Friedenssicherung

Berlin (taz) – Der neue Chef der UN- Umweltorganisation (Unep), Klaus Töpfer, will die Unep langfristig zu einer ökologischen Friedensorganisation umbauen. Es sei sein Ziel, im Umweltschutz ein „gemeinsames Handeln der Völkergemeinschaft zu erreichen“, sagte Töpfer im Gespräch mit der taz. „Umweltschutz ist die Abrüstung der Zukunft. (...) Wenn es Probleme gibt, muß die Unep auch eingreifen können.“ Dazu müsse aber die Finanzbasis verbreitert werden. Töpfer schwebt vor, die Unep künftig mit dem Management des Handels mit Klimaverschmutzungsrechten zu betrauen. Dabei könnte dann auch etwas Geld für die notorisch klamme UN-Umweltorganisation abfallen. „Die Finanzsituation ist desolat.“ In Töpfers Zentrale in Nairobi fehlt es zum Teil sogar an Computern und anderen Telekommunikationseinrichtungen.

Der ehemalige Umwelt- und Bauminister hat vom Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, den Auftrag erhalten, die Umweltpolitik der anderen UN-Organisationen zu koordinieren und der UN-Umweltpolitik so zu einem besseren Status zu verhelfen. Interessenkonflikte sieht Klaus Töpfer mit der Welthandelsorganisation WTO heraufziehen. „Die Welthandelsorganisation will natürlich die Umwelthandelspolitik unter ihrer Kontrolle behalten. Da entwickelt sich Konkurrenz.“ ten Interview Seite 2