Etwas mehr Lehrstellen

■ NRWs Wirtschaftsminister Clement zieht Jahresbilanz für den „Ausbildungskonsens“

Düsseldorf (taz) – Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) hat gestern die von ihm initiierte Gemeinschaftsaktion von Wirtschaft und Politik zur Schaffung zusätzlicher Lehrstellen in NRW als „Erfolg für die Jugendlichen“ bezeichnet. Die unter dem Begriff „Ausbildungskonsens NRW“ firmierende Aktion habe im letzten Jahr zu einer Steigerung der Ausbildungsverträge um 4,3 Prozent auf insgesamt 117.383 geführt. Bundesweit, so Clement, „gab es lediglich ein Plus von 2,3 Prozent“.

Nach den vorgelegten Zahlen blieben bis zum Jahresende 3.081 Jugendliche „unversorgt“. Ihnen standen 2.404 offene Plätze zur Verfügung. Wer in den nächsten Wochen endgültig keinen betrieblichen Ausbildungsplatz findet, dem wird laut Clement „auf jeden Fall“ eine außerbetriebliche Ausbildung „im gewünschten Berufsfeld“ angeboten. Damit werde das wichtigste Versprechen des „Ausbildungskonsens NRW“, allen Jugendlichen, die ausgebildet werden wollen, einen Platz anzubieten, eingehalten.

Erreicht wurde die relativ hohe Versorgungsquote in NRW allerdings nur, weil über 2.000 der BewerberInnen in verschiedenen „Warteschleifen“ – weiterer Schulbesuch, Berufsvorbereitungsmaßnahmen – landeten. Knapp 2.800 sind zudem aus der Statistik gefallen, weil sie sich nicht mehr gemeldet haben.

Insgesamt sieht Clement im Verein mit der SPD-Landtagsfraktion den Ausbildungskonsens durch die Bilanz bestätigt. Während die NRW-Jusos weiter vom „Ausbildungsnonsens“ sprechen und für die von der Bundes-SPD beschlossene Umlagefinanzierung zur Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze streiten, wertet Clement die in NRW erzielten Ergebnisse als Beleg, daß die Konsensstrategie mehr bringt als eine Zwangsabgabe. Walter Jakobs