Von Bayerns Bildung lernen

■ CSU-Landesgruppe will weißblaue Akzente im bildungspolitischen Wahlkampfjahr setzen. Die „richtige Schule“

Berlin (taz) – Mit rustikalen Thesen mischt sich die CSU-Landesgruppe in die Bildungspolitik ein. Die Gesamtschule müsse abgeschafft, die Hauptschule aufgewertet werden, heißt einer der Kernsätze, die Anfang Januar bei der christsozialen Klausur in Wildbad Kreuth diskutiert werden sollen. „Wenn wir internationale Maßstäbe setzen wollen, muß sich an deutschen Schulen und Hochschulen einiges tun – in Bayern vielleicht am wenigsten“, sagte der gelernte Landwirt Martin Mayer, bei der Bonner CSU fürs lebenslange Lernen zuständig. Von Bayern lernen heißt siegen lernen, lautet das kaum verhüllte Motto der sechs weißblauen Thesen zur Bildungspolitik. Bildung und Ausbildung seien „zentrale Standortfaktoren“, die strukturell zu reformieren seien. Geld brauche es dazu nicht unbedingt, meinte der Abgeordnete Mayer.

Die CSU will das dreigliedrige Schulsystem – Haupt-, Real- und Oberschulen – wieder deutlicher konturieren und „rechtzeitig für die Wahl der richtigen Schule“ sorgen. Derzeit nämlich, heißt es in dem CSU-Papier, würden „alle Schulen schlechter“. An den Gymnasien müsse auf schlechtere Schüler Rücksicht genommen werden; in Haupt- und Realschulen fehlten dagegen die klugen Zugpferde.

Die duale Ausbildung beim Lehrherren und in der Berufsschule müsse als „unverwechselbares Markenzeichen“ in Deutschland erhalten bleiben. Dazu möchte Mayer die jungen Leute schon als Azubis auf die „Walz“ schicken: Er fordert mehr „Mobilität, Flexibilität und Leistungsbereitschaft“. cif