Die Kühe sind los

■ Hamburger „Tierbefreier“protestieren gegen „Mordsgeschäft“mit Pelzmänteln

Kühe erobern die Stadt. Sie hängen in U-Bahnen, glotzen von Plakatwänden. „Nur Kühe tragen Pelz“, verkündet die dazugehörige Kampagne der „Bürger gegen Tierversuche“, die damit auf das „Mordsgeschäft“mit Fellen und Pelzmänteln in der Vorweihnachtszeit aufmerksam machen will. Immerhin bombardieren Kürschnerhandwerk und das „Deutsche Pelz-Institut“seit Wochen konsumhungrige Weihnachtsgeschenkesuchende mit Anzeigen.

Um der Aktion Nachdruck zu verleihen, flanierten am Sonnabend ein Dutzend AktivistInnen der Hamburger Gruppe des „Bundesverbandes der TierbefreierInnen“bepelzt durch die Mönckebergstraße. Aus den Säumen ihrer Pelze triefte dabei Blut, um nachdrücklich auf die „Ausbeutung von fühlenden Lebewesen für ein überflüssiges Kleidungsstück“hinzuweisen. „400 Millionen Tiere werden weltweit jährlich für den Pelzhandel getötet“, erinnerte der Verbandssprecher Kristian Habermann an das blutige Geschäft. Per „Genickbruch, Stromschlag oder mit Autoabgasen“würden die Tiere in Deutschland ermordet, nachdem sie monatelang tierquälerisch gehalten worden seien.

Die Tierrechtler wiesen darauf hin, daß einem einzigen Pelzmantel zwölf Wölfe, 18 Füchse, 150 Nerze oder genau so viele Chinchillas zum Opfer fielen. Um weiterhin auf die Quälereien im Pelzgeschäft hinzuweisen und InteressentInnen vom Kauf abzubringen, hat der Bundesverband weitere Aktionen angekündigt. Volker Stahl