Popelfreies Gähnen

■ „Jim Knopf“im Theater für Kinder

Ratz und Rübe hätten hier Hausverbot. Die nervtötenden Treppenhauskinder und kleinwüchsigen TV-Apostel antiautoritärer Erziehungsmodelle würden sich im „Theater für Kinder“so passend ausnehmen wie ein Popel auf dem Opernglas. Denn hier sitzen nur die braven Mädchen und Buben. Die mit den Rüschenblusen und Matrosenanzügen. Die, die höflich fragen, wann denn endlich Pause ist, statt zu randalieren. Und auch diese wohlerzogene Brut ist schließlich nicht zum Amüsieren hergekommen. Denn die Premiere von Jim Knopf und die wilde 13 am vergangenen Donnerstag bot vornehmlich den Eltern einen Anlaß für ein gepflegtes Weinstündchen im Foyer.

Auch auf der Bühne finden keine Rotzigkeiten statt. Schüchtern und leise zieht Jim Knopf (Sandra Kiefer) um die Insel mit drei Bergen. Reparaturarbeiten am Meeresleuchten, Scherereien mit Seeräubern und andere kühne Unterfangen mag ihm keiner so recht zu- trauen. Einzig Lukas der Lokomotivführer (Dirk Lüdemann), macht was her, wenn er seine Pfeife lässig im Mundwinkel baumeln läßt. Darüber und über andere Drolligkeiten kicherte eigentlich nur eine Gruppe: die Eltern. jul/big

bis 9. Nov., donnerstags und freitags 16.30 Uhr, samstags um 14.30 und 17 Uhr, sonntags 14.30 Uhr, Theater für Kinder, Max-Brauer-Allee 76