Lokalkoloratur

Liebe HamburgerInnen, falls Sie diesem kleinen Wanderer vor Ihrer Tür begegnen, wäre ein hilfreicher Griff unter die Flügel oder ein Rückflugticket ins ewige Eis wohl angebracht. Nicht jedoch zwangsläufig, wenn Ihnen dieser Tage ein heimischer Jungvogel ohne elterliche Begleitung entgegenkullert. Denn nicht alles, was aus dem heimischen Nest flüchtet, ist deshalb auch ein Kandidat für eine Rettungsaktion. Nur in den wenigsten Fällen sind die derzeit umherflatternden Federknäuel verlassen, verletzt oder geschwächt, lehrt uns der Hamburger Naturschutzbund (Nabu). Vielmehr ist unter einigen Federträgern die frühkindliche Sturm- und Drangphase stark ausgeprägt. So ziehen Enten-, Fasanen-, Kiebitz- oder Amselkinder gerne mal ohne die Alten um den Block – lassen sich aber dennoch weiter von ihnen durchfüttern. Also: Bei kleinen Piepmätzen nicht gleich den ornithologischen Ret-tungsanker werfen, sondern zuerst mal abwarten und beobachten. sako