Brandopfer in Essen

■ Die Verletzten sind meist Ausländer

Essen (taz) – Bei einem Brand in einem vorwiegend von Ausländern bewohnten Appartementhaus in Essen sind in der Nacht von Sonntag auf Montag 21 Personen verletzt worden. Die meisten von ihnen erlitten leichte Rauchvergiftungen. Am Montag nachmittag befanden sich noch drei Erwachsene und mehrere Kleinkinder in verschiedenen Essener Kliniken. Am schwersten verletzt wurde eine Frau, die aus Angst vor den Flammen aus dem Fenster des zweiten Stocks ins Freie gesprungen war. Neben einem gebrochenen Fuß zog sie sich dabei mehrere Schädelprellungen zu.

Die Polizei geht nach den ersten Ermittlungen „von vorsätzlicher oder fahrlässiger Brandstiftung“ aus. Eine auf dem Flur des zweiten Stocks abgestellte Couch gilt den Brandsachverständigen als Brandentstehungsort. Benzin oder andere Brandbeschleuniger seien nicht verwendet worden. Die meisten der im Haus gemeldeten Personen sind Ausländer. Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund liegen laut Polizei „nicht vor“.

Erst vor wenigen Wochen hatte es in einem Asylbewerberheim in Essen-Werden gebrannt. Auch bei diesem bisher unaufgeklärten Brand schließt die Essener Polizei einen fremdenfeindlichen Hintergrund aus. Daß schon gestern in den Rundfunknachrichten eine Brandstiftung aus dieser Richtung ausgeschlossen wurde, wertete Bernd Brack von Pro Asyl als „sehr bedenklich“. Walter Jakobs