Kein Grund zur Distanz

■ betr.: „Nachhaltiges Tropenholz per Neubewertung“, taz vom 18.6. 97

Die von Paczian aufgespürten angeblich „neuen Maßstäbe (des Mindesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung [BMZ]) für vermeintlich unabhängige Gutachten“ gehören in Wahrheit zum Grundbestand der Methoden fachlich/wissenschaftlich korrekten Arbeitens – erstaunlich eher, daß dies für den Autor etwas Neues darstellt. Die Fakten: Das BMZ hatte IUCN vorgeschlagen, eine Fallstudie zu den Möglichkeiten und Schwierigkeiten nachhaltiger Tropenwaldbewirtschaftung im Rahmen privater Konzessionen anzufertigen. Die Firma CIB, eine kongolesische Tochter eines deutschen Unternehmens, hatte sich erfreulicherweise zur Mitwirkung bereit erklärt. Die Mittel stellte das BMZ im Rahmen einer bei Projektförderung von IUCN üblichen „Treuhandvereinbarung“ zur Verfügung. Es handelt sich also um eine „Auftrags“-Arbeit. Darauf wird korrekterweise auch in der Endfassung der Studie hingewiesen. („Mit finanzieller Unterstützung des BMZ“).

IUCN hat den Entwurf seiner Untersuchung u.a. dem BMZ und der untersuchten Firma zur Stellungnahme übermittelt. Die dabei zusätzlich gewonnenen Informationen wurden von den Autoren eingearbeitet. Darüber hinaus druckte IUCN die kritische Stellungnahme von Dr.Stoll ab. Damit können sich Leser der Studie ein umfassendes Bild von der Situation und den daraus zu ziehenden Schlußfolgerungen machen. Das BMZ hat überhaupt keinen Grund, sich von der Arbeit der IUCN zu distanzieren: Im Gegenteil, sie stellt eine wichtige Grundlage für die dringend notwendige Fachdiskussion über privatwirtschaftliche Tropenwaldbewirtschaftung dar. Im Auftrag des BMZ hat die GTZ hierzu übrigens chon am 17./18.Juni 1997 ein Fachgespräch mit Beteiligung deutscher und internationaler Experten organisiert. Brunhilde Vest, Pressereferen-

tin des Bundesministeriums für

wirtschaftliche Zusammenarbeit

und Entwicklung, Bonn