Ein klein bißchen Frauentag

■ Frauen wollen mehr Zeit, bessere Jobs und Männer in den Hacker tun

Ein bißchen Internationaler Frauentag war gestern nachmitttag in Altona zu besichtigen. Nicht mit Frauenstreiktag und zentraler Kundgebung wie 1994, sondern mit wenigen Infoständen in der Neuen Großen Bergstraße versuchten einigen Aktivistinnen in diesem Jahr auf die fortdauernde Benachteiligung von Frauen aufmerksam zu machen.

Auf Initiative der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) hatten sich dort bei bitterer Kälte Frauenprojekte, Parteien und die Deutsche Hausfrauen-Gewerkschaft eingefunden. „Wir wollen unsere Zeit zurück“, lautete das diesjährige Motto des Hamburger Frauenbündnisses. Bei dem Versuch, Job, Familie und Privatleben unter einen Hut zu bringen, geraten Frauen meist in die Mühle von Teilzeitjobs, Schicht- oder Nachtarbeit, beklagen die DAG-Frauen. Die Selbstbestimmung über die eigene Zeit bleibe dabei gänzlich auf der Strecke. „Teilen Jungs“, forderte deswegen auch die Hamburger DGB-Vorsitzende Karin Roth; das gelte auch für Jobs in Führungspositionen. Daher müsse nun über Quotenregelungen und Frauenförderpläne dem weiblichen Nachwuchs ein Weg in die Unternehmen gebahnt werden.

Aber auch die klassischen Forderungen der Frauenbewegung nach Streichung des Paragraphen 218, für ausreichende Kindergartenversorgung und Lohn für Hausarbeit sind nach wie vor aktuell.

Und damit der sogenannte linke Mann sich dabei nicht untätig und selbstzufrieden zurücklehnt, brachte eine Frauentheatergruppe gestern auch eine Warnung an diesen Mann: „Laber nicht 'rum, Du linker Macker, sonst kommst Du auch noch in den Hacker.“ Tjä.

sako/Fotos: Markus Scholz