Die deutsche Äußerlichkeit

Wie man mit Entfremdung ganz gut zurechtkommen kann: Siegfried Kracauer ist zurück – in vier neuen Veröffentlichungen. Der Briefwechsel Kracauer–Panofsky schließt die Lücke zwischen Frankfurter Schule und Warburg-Institut  ■ Von Jörg Lau

Auf einen Schlag sind vier neue Bücher erschienen, die sich mit Leben und Werk Siegfried Kracauers beschäftigen, die verschollene Texte zutage fördern und gar unzugängliches privates Material aus den Archiven erstmalig ans Licht der Leselampen befördern. Der Soziologe Andreas Volk hat in dem liebevoll aufgemachten Band „Berliner Nebeneinander“ eine Fülle unbekannter Feuilletons von Kracauer aus seinen Jahren als Berliner Korrespondent der Frankfurter Zeitung zusammengestellt. Er schließt die erheblichen Lücken in der Ausgabe der ausgewählten „Schriften“ und zeigt, wie Kracauer seinen Leitsatz, daß der „Ort der Wahrheit gegenwärtig inmitten des ,gemeinen‘ öffentlichen Lebens“ sei, in der Tagesarbeit umsetzte. Zeitgleich erscheint, ebenfalls von Andreas Volk herausgegeben, ein Band mit zahlreichen Einzelstudien über Kracauer als „Romancier, Feuilletonisten, Architekten, Filmwissenschaftler und Soziologen“. Er enthält weitere sechs unbekannte Texte aus dem Nachlaß nebst einer umfangreichen Bibliographie neuerer Kracauer-Literatur. Die Filmwissenschaftlerin Gertrud Koch macht sich in ihrer Einführung in Kracauers Werk vor allem um die immer noch unterbewerteten Romane „Ginster“ und „Georg“ verdient und rehabilitiert die Kracauersche Filmtheorie, die zu Unrecht als dogmatischer Realismus abgetan wurde. Volker Breidecker schließlich hat den Briefwechsel zwischen Kracauer und dem Kunsthistoriker Erwin Panofsky ediert und stellt damit einen missing link zwischen den beiden bedeutenden deutsch-jüdischen Forschungsprojekten dieses Jahrhunderts her – der Frankfurter Schule und dem Warburg-Institut.

Da ist mehr zusammengekommen, als man dem bloßen Zufall anlasten möchte. Dem journalistischen Reflex, aus einer solchen plötzlichen Fülle einen Trend zu konstruieren, steht allerdings die eigenwillige intellektuelle Statur Siegfried Kracauers entgegen, die sich nicht zuletzt durch einen Verdacht gegen das Reden im Namen des Allgemeinen auszeichnet. 1931 schreibt er an seinen Redakteur bei der FZ, Friedrich Gubler, er und sein Kollege Reifenberg hätten „genau gewußt, warum wir gerade das Genre der generellen Aufsätze nicht nur nicht gepflegt, sondern sogar mit Absicht etwas ausgeschaltet haben. Aus dem einfachen Grunde, weil es uns zur Konkretisierung des verblasenen deutschen Denkens als unerläßlich erschien, die allgemeinen Dinge entweder innerhalb einer bestimmten Konkretion oder bei Gelegenheit eines aktuellen Falles zu sagen.“ Das richtet sich nicht prinzipiell gegen das Genre des „Haltungsaufsatzes“ – Kracauer war ja damals schon berühmt für seine zeitdiagnostischen Essays „Die Wartenden“, „Das Ornament der Masse“, „Der Kult der Zerstreuung“ und zuletzt „Die Angestellten“ –, aber doch gegen ein materialarmes präzeptorales Chefdenkertum, zu dem sich die deutschen Intellektuellen durch ihren traditionellen Bildungsbegriff und ihr mandarinhaftes Selbstverständnis ermutigt fühlen konnten. Andreas Volks Band mit ausgewählten Feuilletons erlaubt jetzt einen äußerst erhellenden Einblick in die Arbeitsweise Kracauers. Wer dem Korrespondenten auf seinen Exkursionen durch Berlin folgt, kann, um es pathetisch zu sagen, dem deutschen Geist ein wenig bei dem Versuch über die Schulter schauen, den Begriffspanzer abzulegen, den er um seine Innerlichkeit errichtet hatte. Hätte das Wort nicht so einen pejorativen Beigeschmack, dürfte man Kracauer als Begründer der deutschen Äußerlichkeit bezeichnen.

In die Sachen hineinlauschen

Anläßlich des Hegel-Kongresses, über den er am 23. Oktober 1931 berichtet, fallen einige programmatische Sätze: „Es gibt auch eine Flucht in die Metaphysik, und unser politisches Unglück ist nicht zuletzt dadurch verschuldet worden, daß der deutsche Geist sie immer wieder ergriffen hat.“ Einem Teilnehmer gesteht der Reporter immerhin zu, er bemühe sich, „das im Idealismus groß gewordene deutsche Denken seiner Formalität zu entreißen und es gewissermaßen mit der Nase aufs Konkrete zu stoßen. Er rückt von einer Dialektik ab, die sich in leeren formalen Begriffen bewegt und fordert statt ihrer die Hingabe an die Sachen, deren jede von sich aus zum dialektischen Umschlag dränge. Arbeit im Material: das ist gerade in Deutschland die richtige Parole.“

Das ist natürlich pro domo gesprochen: Den deutschen Geist „zu veranlassen, daß er in die Sachen hineinlausche“, war zugleich das Programm, dem Kracauers Feuilletons folgten. Also schrieb er über die plötzliche Verbreitung der Palmen in den Vergnügungslokalen, über einen Auftritt des Hellsehers Hanussen, über die Grüne Woche, den Lunapark, eine Propagandaveranstaltung der Nudistenbewegung, eine Demonstration zum 1.Mai oder über eine schlichte Kneipenszene. Diese Texte, das muß man sich immer wieder klarmachen, standen damals auf der ersten Seite der Frankfurter Zeitung, bloß durch einen Strich von den aktuellen Berichten aus dem Reichstag getrennt. (Die Rubrik „Unterm Strich“ in der taz ist in aller Bescheidenheit eine Reminiszenz an diese Zeiten.) Drei oder vier Artikel pro Woche waren keine Seltenheit, und unter ihnen finden sich immer wieder jene großen Stücke, für die Kracauer bereits hinlänglich berühmt ist.

Man braucht heute für ihn keine Werbung mehr zu machen. Im Zeitalter der Auflösung der Geisteswissenschaften in Cultural Studies und Medienphilosophie ist Kracauer, der viel auf seine „Exterritorialität“ hielt, längst zu einem kanonischen Autor geworden, auch wenn seine berühmtesten Arbeiten von den Filmwissenschaftlern, wie Gertrud Koch schreibt, „häufig völlig mißverstanden und heftig abgelehnt worden sind“. Nach der Filmwissenschaft hat auch die Germanistik ihn entdeckt. An Kracauers verspätetem akademischem Erfolg ist prinzipiell nichts auszusetzen, wäre da nicht oft dieser etwas unpassende hohe Ton, mit dem man ihm nun die Erschließung der niederen Regionen der einst illegitimen Kultur dankt. Ich kann darüber nicht ganz unbefangen sprechen, denn ich habe mich selber an der Eingemeindung in Form einer wissenschaftlichen Arbeit beteiligt. Aber wenn ich mich recht erinnere, ging es bei der Beschäftigung mit Kracauer eigentlich weniger um Kanonerweiterung, um das Hineinholen eines Außenseiters, sondern im Gegenteil um einen Ausweg aus den Sackgassen der Geisteswissenschaft. Die postmodernen Vordenker betrieben seinerzeit, in den frühen 80er Jahren, die „Austreibung des Geistes aus den Geisteswissenschaften“ (Friedrich Kittler) – aber sie landeten stracks entweder bei einer apokalyptischen Geschichtsphilosophie der Medien oder einer selbst wieder ziemlich metaphysischen Metaphysikkritik. Medienphilosophie und Dekonstruktion, die attraktivsten Denkströmungen der Zeit, gaben auf zeitgemäße Weise der guten alten Entfremdungserfahrung Ausdruck – der „Abwesenheit eines hohen Sinnes in der Welt“ (Lukács). Von Kracauer ließ sich aber lernen, wie man von dieser Situation profitieren konnte, statt sie erst zu beklagen, um sich dann vor ihr in Kulturpessimismus oder religiös-politischen Messianismus zu fliehen. Kracauer führte nicht nur theoretisch, sondern in seiner literarischen Praxis vor, daß man mit den Zuständen von „Entfremdung“ und „Verdinglichung“, mit der vorläufigen, inauthentischen, anonymen, zerstreuten, unerlösten Existenz des Städtebewohners gut zurechtkommen konnte. Kurz gesagt, in Kracauer hatte ich jemand gefunden, der die prekäre Lebensform verteidigte, die unsereiner zu führen hat, statt sie an abwesenden Totalitäten zu messen und dann – abgekartetes Spiel – als „immer schon“ falsche zu verwerfen.

Die Badehose ist ein Aberglaube

Die von Andreas Volk zusammengestellten Texte bieten einige beeindruckende neue Beispiele für diese Haltung souveräner Entfremdung (Michael Rutschky). Den skurrilen Auftritt der nackten Propagandisten der „sozialistischen Freikörperkulturbewegung“ verteidigt Kracauer einerseits gegen das moralisierende Ressentiment der kleinbürgerlichen Mucker. Die nackten Körper andererseits verteidigt er gegen die Ideologie, in deren Namen sie entblößt wurden: „Man kann bei uns kaum eine Zahnbürste einkaufen, ohne gleich eine Weltanschauung als Dreingabe zu erhalten. Aus Weltanschauungsgründen also erklären Herr Koch und seine Jünger der Badehose den Krieg. Die Badehose, sagt Herr Koch, ist ein Aberglaube, der bekämpft werden muß. Nacktheit, sagt er ferner, ist Ehrlichkeit innerlich und äußerlich. Und zum Ruhme der Nackterziehung weiß er nichts Besseres zu sagen, als daß durch sie all das Schwüle fortfalle, das in der Pubertätszeit sonst über die Menschen komme, er preist das badehosenlose Beieinander wie eine Vorwegnahme des Paradieses hienieden – eine Metaphysik der Nacktheit... Arme kleine Badehose – man sollte sie wenigstens nicht aus Weltanschauung fallen lassen.“

Von dem Philosophen Georg Simmel, einem von Kracauers Lehrern, stammt die Formel vom „Aufstand der Sachen“, der in der Moderne „die Selbstherrlichkeit des starken Einzelnen zu entthronen droht“. Kracauer nimmt diese Diagnose literarisch ernst und wendet sich den Dingen zu, statt der verlorenen Selbstherrlichkeit des Individuums nachzutrauern. Eines der stärksten Beispiele seiner Verdinglichungspoetik ist das kleine Stück über „Möbel auf Reisen“. Die Möbel stehen auf den Trottoirs vor den Villen und den herrschaftlichen Mietshäusern des Berliner Westens und warten auf den Abtransport in kleinere Wohnungen. Dabei muß das Büffet die Bekanntschaft der Küchenschränke und Betten machen, „die es kaum vom Ansehen her kennt“. Der Abstieg einer ganzen Schicht wird anschaulich gemacht, ohne daß auch nur einmal zu gesellschaftstheoretischen Ableitungen gegriffen worden wäre. Kracauer nimmt die Perspektive der deklassierten Möbel ein, die sich im Tageslicht angestoßen, schäbig und aller Bürgerherrlichkeit entblößt zeigen müssen. Das ist keine sinnhubernde Metaphorisierung, sondern „Arbeit im Material“, Hineinlauschen in die Sachen. Gertrud Koch weist zu Recht darauf hin, daß zwar nicht in einer philosophisch-systematischen Konstruktion, aber doch in solchen stilistischen Eigenheiten eine Einheit des disparaten Werks von Siegfried Kracauer gefunden werden kann: „Kracauers Texte, seine philosophischen Abhandlungen ebenso wie seine Essays und kurzen Feuilletons, sind einem literarischen Stil verbunden, der sie zu einer unendlichen, simultanen Textur macht.“

Siegfried Kracauer tritt durch die neueren Veröffentlichungen immer stärker aus dem Schatten der intellektuellen Formation, zu der man ihn lange gerechnet hat – der Frankurter Schule. Insofern ist es mißverständlich, wenn eingangs von dem jetzt vorliegenden Briefwechsel als einem missing link zwischen Frankfurtern und Warburgerianern die Rede war. Die Entzweiung Kracauers vom Institut für Sozialforschung war bereits im französischen Exil so weit gediehen, daß er 1936 an Adorno schrieb, er würde für wissenschaftliche Projekte „jede andere Verbindung suchen ..., nur eben nicht diese“ zum Institut. Kam es in der Folge noch einmal zur Kooperation, so waren die Begleitumstände meist unerfreulich und jedenfalls einer alten Freundschaft unangemessen. Daß Kracauer sich im amerikanischen Exil eingerichtet hatte, daß er mit Europa abgeschlossen hatte und die Stadt New York und mit ihr die englische Sprache trotz großer Schwierigkeiten (im Alter von 52 Jahren!) als seine neue Heimat angenommen hatte, hat Adorno ihm nie verziehen. Man lese den Briefwechsel Kracauers mit Panofsky, und dann lese man noch einmal, was Adorno 1964 in seinem Porträt des „wunderlichen Realisten“ Kracauer über den Anpassungsdruck des Exils schreibt, dem die Intellektuellen nicht anders hätten widerstehen können, „als indem sie dem von Anna Freud ,Identifikation mit dem Aggressor‘ genannten psychologischen Mechanismus gehorchten“. Der arrivierte Frankfurter Professor hält dem abtrünnigen Jugendfreund, der sich in jahrelangen Kämpfen tapfer eine unabhängige Existenz als Freelancer aufgebaut hat, seine angebliche „erfolgreiche Anpassung“ vor – eine höfliche Formulierung für Verrat und Ausverkauf der geistigen Integrität. Daß dieses vernichtende Urteil im herablassenden Ton des Verständnisses für die prekäre Lage des Exilierten daherkommt, macht die Sache noch unappetitlicher.

Dank Volker Breideckers Forschungen kann man diese freundschaftliche Infamie jetzt auf sich beruhen und den Historiographen der Frankfurter Schule zur Bearbeitung überlassen. Kracauers Exilgeschichte zeigt sich nun auf wundersame Weise mit der des Warburg-Schülers Erwin Panofsky verknüpft, der schon zehn Jahre in Princeton lehrte, als Kracauer sich 1941 endlich nach Amerika retten konnte. Es fängt damit an, daß Panofskys Filmessay von 1936, später berühmt unter dem Titel „Style and Medium in Moving Pictures“, sich als Gründungsdokument einer Institution herausstellt, die Kracauers Überleben sichern sollte: der berühmten Film Library des Museum of Modern Art in New York. Hier sollten Filme erstmals wie andere Kunstwerke nach wissenschaftlichen Kriterien erforscht werden, und um das Geld der Trustees des Museums für diese – 1935! – revolutionäre Idee zu gewinnen, brauchte man einen anerkannten akademischen Fürsprecher, wofür sich der Filmfan Panofsky gerne hergab. Die Rechnung ging auf, und die Engländerin Iris Barry wurde als Kuratorin eingestellt. Sie war es dann, die Kracauer schon einige Monate nach seiner Ankunft als Personal Assistant einstellte und ihm den Auftrag zur Erforschung der Nazi-Propagandafilme vermittelte.

Aus der untergründigen Verbundenheit durch diese Vorgeschichte wird schnell ein herzlicher Austausch, nachdem Kracauer Panofsky gestanden hat, daß er den Filmessay bewundere und ihm viel verdanke; er hatte ihn 1937 in Frankreich in der Zeitschrift Transition gelesen. Panofsky vermittelt Kracauer schließlich an die Princeton University Press, die sein Projekt einer „History of the German Film“ unterstützt; daraus wird am Ende Kracauers berühmtestes Buch „Von Caligari zu Hitler“ (1947). Die theoretischen Anregungen gehen bald hin und her zwischen den Briefpartnern. Breidecker rekonstruiert die Wechselwirkung in seinem Begleittext mit einer geradezu byzantinischen Hingabe bis in den Bereich des Mutmaßlichen. Wer sich schnell informieren will, dem sei der bündige Aufsatz vom gleichen Autor empfohlen (In: „Im Blickfeld. Jahrbuch der Hamburger Kunsthalle“, 1/1994, Christians Verlag, Hamburg). Mit großem Scharfsinn arbeitet Breidecker die Verschlingung der Denkwege von Panofsky und Kracauer heraus. Beide hatten eine besondere Leidenschaft für die nebensächlichen Motive, „die sich, abgespalten von ihren Ursprüngen, an den Oberflächen der Dinge und Phänomene finden lassen“ (Gertrud Koch). Sie hatten diese Leidenschaft in unterschiedlichen Feldern verfolgt – Panofsky untersuchte das dämonische Nachleben der Pathosformeln der Antike in der Kunst der Renaissance, der „Lumpensammler“ Kracauer spürte in den Berliner Straßen dem „Kehricht“ und „Abhub“ vergangener Lebenswelten nach: „Reste vergangener Daseinsformen ragen, den Ereignissen zum Trotz, in unseren preisgegebenen Alltag herein. Jetzt wäre es an der Zeit, sie zu durchschauen und zu erkennen, wieviel Gespenstisches sich noch immer an unsere Fersen heftet“, schreibt er 1932. Das Erstaunliche an dieser intellektuellen Begegnung ist der Punkt, an dem sich die Linien treffen: die materialistische Natur des Films. Kracauer wie Panofsky glaubten im Film ein Medium gefunden zu haben, das ihrem Wunsch nach einem Ausbruch aus dem idealistischen Weltbild des deutschen Gelehrten entgegenkam. „Der Film und nur der Film wird jenem materialistischen Weltverständnis gerecht, das die gegenwärtige Kultur durchdringt“, schrieb Panofsky in der revidierten Fassung seines Filmessays, womöglich angeregt durch Kracauer, „der Stoff des Films ist die äußere Realität als solche.“ Kracauer vertrat gar, wie Michael Rutschky schreibt, die „vollkommen verwirrende These, daß ausgerechnet ein Apparat, nämlich die Kamera, die äußere Wirklichkeit errettet. Wir sind von der Kritik des Fernsehens oder des Radios oder des Computers daran gewöhnt, zu behaupten, daß gerade der Apparat die Erfahrung unserer Wirklichkeit zerstört. In der Filmtheorie von Kracauer wird versucht, den Beweis anzutreten, daß es genau umgekehrt ist, weil nämlich die Filmkamera uns die Welt wieder sichtbar macht, die wir durch unsere Deutungen und durch unsere Lebensvollzüge sozusagen zugewebt haben.“

Dank Breideckers Arbeit kann man die unwahrscheinliche Wendung zweier deutscher Intellektueller nachverfolgen, die von verschiedenen Richtungen her die Beschränkungen des deutschen Geistes überschritten haben. Jetzt kommt es darauf an, diese verschüttete Tradition zu beerben.

Siegfried Kracauer: „Berliner Nebeneinander. Ausgewählte Feuilletons 1930–33“. Edition Epoca, Zürich, 320 Seiten, geb., 46,50 DM

Andreas Volk (Hg.): „Siegfried Kracauer. Zum Werk des Romanciers, Feuilletonisten, Architekten, Filmwissenschaftlers und Soziologen“. Seismo Verlag, Zürich, 348 Seiten, 68,80 DM

Gertrud Koch: „Kracauer zur Einführung“. Junius Verlag, Hamburg, 179 Seiten, 24,80 DM

„Siegfried Kracauer – Erwin Panofsky. Briefwechsel“. Hrsg. und kommentiert von Volker Breidecker. Akademie Verlag, Berlin, 257 Seiten, geb., 88 DM