Protest für die Linie 6

■ CDU von Freunden für verschobenen Baubeginn kritisiert

Protest von ungewohnter Seite mußte sich die CDU gestern anhören. Die Handelskammer, die FDP und Teile der CDU selber kritisierten die Aussetzung des Baubeginns für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 6 scharf. Als „unerträgliche Taktiererei der Mutterpartei“, wertete sie der JU-Vorsitzende, Michael Glintenkamp. Und die Handelskammer forderte, „umgehend mit dem Bau zu beginnen“.

Am lautesten schimpfte der Fraktionsvorsitzende der CDU-Beiratsfraktion in Horn Lehe, Stefan Quaß. „Wenn man politisch an der dringend erforderlichen ÖPNV-Anbindung von Technologiepark und Universität an die City festhalten will“, erklärte er, „dann ist es geradezu idiotisch, den Baubeginn der Linie 6 jetzt voraussichtlich mindestens ein weiteres Jahr hinauszuzögern.“ Damit würden lediglich die Kosten „noch weiter in die Höhe getrieben“.

Der Baubeginn war am Donnerstag von CDU und SPD gemeinsam ausgesetzt worden, weil die vom Bauressort berechneten Kosten der Straßenbahnverlängerung mit 55 Millionen Mark um elf Millionen Mark über der Summe liegen, die im Investitions-Sonderprogramm dafür vorgesehen war. Bis zur nächsten Sitzung der Wirtschaftsförderungs-Ausschüsse im Oktober soll die Planung noch einmal genau überprüft werden. Ase