Entscheidung fällt ins Wasser

■ Weiter Unklarheit über Bäderschließungen. Staaken und Plötzensee nicht mehr auf der Streichliste. Preise erhöht

Über die Schließung von 26 Schwimmbädern wird vorerst nicht entschieden. Am kommenden Montag sollte der Aufsichtsrat der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) über eine Sparliste von Sportsenatorin Ingrid Stahmer (SPD) entscheiden. Doch der Rat der Bezirksbürgermeister hatte bis gestern noch keine Vertreter für den Aufsichtsrat bestimmt, so daß dieses Gremium noch gar nicht existiert.

Ende letzten Monats hatte die Sportsenatorin eine Liste von sechs Freibädern zusammengestellt, die im Sommer geschlossen bleiben sollen. Außerdem sollen 20 Hallenbäder über den Sommer dichtgemacht werden. Insgesamt unterhalten die BBB 39 Hallenbäder und 20 Freibäder. Um auf die angepeilte Einsparsumme von 22 Millionen im Bäder-Etat zu kommen, sollen die Eintrittspreise erhöht werden: In Hallen-, Frei- und Sommerbäder werden demnach im Westteil der Stadt 5 Mark kassiert werden, im Ostteil 4 Mark. Die Saisonkarten für Frei- und Sommerbäder sollen auf 160 Mark (ermäßigt 140 Mark) steigen. Bisher kostete dieser Spaß 65 Mark (ermäßigt 50 Mark). Nach ÖTV- Angaben gibt es Unruhe unter den Bademeistern, die im Sommer statt in den Hallen- in Freibädern eingesetzt werden sollen. Laut Wolfgang Zügel von der Sportverwaltung lassen sich durch diese Umorganisation sieben Millionen Mark einsparen.

Zügel bestätigte, daß das Sommerbad Staaken und das Freibad Plötzensee im Wedding nicht mehr auf der Streichliste stehen. Gegen die Schließung der Schwimmhalle an der Zingsterstraße geht die Bürgermeisterin von Hohenschönhausen heute bei einem „Protestschwimmen“ baden. Markus Grill