Möllemann will ran

■ FDP-Personalstreit voll entbrannt

Bonn (AFP) – Trotz eindringlicher Warnungen der amtierenden FDP-Führung ist zwei Wochen vor dem Mainzer Bundesparteitag der Streit um den künftigen Kurs und die Besetzung der Spitzenpositionen voll entbrannt. FDP-Generalsekretär Guido Westerwelle und der Ehrenvorsitzende Hans-Dietrich Genscher warnten ebenso wie Vorstandsmitglied Ignatz Bubis vor einem Rechtsruck. Unterdessen kündigte Ex-Minister Jürgen Möllemann seine Kandidatur für einen Sitz im Parteipräsidium an, ließ aber offen, ob er gegen den bisher einzigen Aspiranten für den Parteivorsitz, Wolfgang Gerhardt, antreten will.

Kinkel warnte davor, „durch öffentliche Ämterdiskussion dem Ansehen der FDP weiter zu schaden“. Jeder in der Partei könne sich „um jedes Amt“ bewerben. Doch sollten dabei die eigenen Vorzüge gepriesen und nicht andere Personen herabgesetzt werden. Der gescheiterte nordrhein- westfälische FDP-Spitzenkandidat Achim Rohde forderte die rasche Ablösung von Wirtschaftsminister Günter Rexrodt und Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Schnarrenberger sollte vom Bundestagsabgeordneten Jörg van Essen oder dem rheinland-pfälzischen Justizminister Peter Caesar abgelöst werden.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, Ignatz Bubis, forderte vom Bundesparteitag eine klare „Absage an jeden Rechtskurs“. Wenn die FDP sich rechts von der Union plazieren wolle, werde sie den Weg ohne ihn gehen, sagte er.