Ein vermeintlich schlechtes Gewissen ist nicht zu sehen

■ betr.: „Grüne Kontinuität“ (Re gieren statt rotieren), taz vom 22. 5. 95

Ein Kommentar ist ein Kommentar, das heißt die Verbreitung der eigenen Sicht auf die Ereignisse. Nur nach dieser Devise ist der Kommentar von Dirk Wildt zur Mitgliederversammlung der Bündnisgrünen zu sehen.

Wie alle anderen Zeitungen auch konzentriert sich auch die taz auf die Personen, die im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen beziehungsweise mal gestanden haben. Wenn Dirk Wildt genauer auf die Arbeit der Abgeordnetenhausfraktion gesehen hätte, hätte ihm als Journalist, der was auf sich hält, eigentlich auffallen müssen, daß es neben den bekannten fachkompetenten Menschen auch noch einige andere gibt, die zwar noch nicht so bekannt sind, aber sowohl kompetent und engangiert ihre Fähigkeiten für beide Teile der Stadt mit einer spezifischen Sicht auf die jeweils unterschiedlichen gerade im Bereich der Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik vorhandenen Problemlagen einsetzen. Ebendies ist mit der Wahl von Sibyll Klotz gewürdigt worden, ein vermeintlich schlechtes Gewissen ist nicht zu sehen.

Wie wäre es, wenn die taz sich mal die anderen Spitzenkandidaten der SPD oder CDU ansehen würde? Von einer Aura ist bei diesen Personen doch wahrlich nichts zu spüren, da wird die Spitzenkandidatin der Grünen noch allemal mithalten können oder besser sein. Mechthild Brockschnieder,

BVV Kreuzberg