Wie seine Vorgänger: Clinton als Weltpolizist

■ betr.: „Embargo gegen das Böse“, taz vom 2. 5. 95

Daß das iranische Regime, vor wie nach 1979, nicht sonderlich demokratisch ist und war, und daß die islamische Republik den Terrorismus, oder was die USA dafür halten, unterstützt, dürfte Clinton seit längerem bekannt sein. Verwunderlich ist vielmehr, daß ein Präsident, der im Wahlkampf versprach, sich endlich mal um amerikanische Probleme zu kümmern, nun ähnliche Weltpolizei-Ambitionen entwickelt wie seine Vorgänger.

Die anderen G-7-Staaten will er nun auch zum Embargo drängen, aber es bleibt zu hoffen, daß diese mehr Realitätssinn haben. Das Embargo wird mit Sicherheit nur der US-Wirtschaft schaden, und auch wenn der Iran Schaden erleiden würde, Rafsandschani und Co. sind nicht der Typ Regierung, der seine Politik ändert, weil es dem Volk an etwas fehlt.

Im übrigen ist Clintons Außenpolitik dazu geeignet, Verständnis und Sympathie für den Antiamerikanismus der iranischen Regierung zu wecken. Amir Sodjoudi-Haghighi, Berlin