Klimaschutz aufs Brot

■ Nahrung aus einheimischen Lupinen schont die Umwelt gleich doppelt

Vegetarier sind kurz vor Beginn des UNO-Klimagipfels im Aufwind: Auch die Massentierhaltung trägt mit zur drohenden Klimakatastrophe bei, da Tiere aus Magen und Darm Methan ausstoßen – wie Kohlendioxid ein Treibhausgas. Ökologische Bauchschmerzen verursachen den Tofu-Anpreisern jedoch die weiten Wege, die der Rohstoff Soja von seinem Heimatland bis zur Küche zurücklegen muß. Soja wird vor allem in Südostasien angebaut, zum Beispiel in Indien.

Die Lösung bietet ausgerechnet eine hierzulande seit langem bekannte Zierpflanze: die Lupine. Denn diese Pflanze ist, das fand der Bremerhavener Unternehmer Paul Bremer heraus, extrem eiweißhaltig. Aus der Lupinenbohne stellt er nun verschiedene Lebensmittel unter der Bezeichnung „Lopino“ her. Der Eiweißgehalt sei höher als der von Tofu und sogar von Fleisch, so Verena Hanke vom Charlottenburger Naturkostladen „Lylla Dankbar“. Außerdem enthalten der Brotaufstrich, der Bratling oder die Rolls ihrer Auskunft nach das Vitamin B12, das sonst vor allem in Nahrungsmitteln aus Tierprodukten ist: „Vitamin B12 spielt eine unerläßliche Rolle bei der Blutbildung. Darauf müssen besonders Menschen achten, die sich vegetarisch ernähren.“

Das Öko-Test-Magazin aber warnt Heimwerker: Einige Stoffe im Samen seien giftig und müßten von Fachleuten restlos entfernt werden. Lupinen aus dem Eigenanbau eigneten sich daher trotz der eher hohen „Lopino“-Preise nicht als Brotaufstrich. ca