Rahmenbedingungen ändern

■ betr.: Braun- und Steinkohleberg bau

Wer Arbeitsplätze nur im Braun- oder Steinkohlenabbau findet, der interessiert sich wenig für Klimakatastrophe und Umweltschutz. Der sieht seinen Lebensunterhalt bedroht, wenn der Tagebau Garzweiler II oder die Steinkohlebeihilfe in Frage gestellt wird... Politiker, die sich nicht rechtzeitig um andere Techniken in der Energieversorgung gekümmert haben, stehen nun ohne Arbeitsplatz-Alternativen vor den verzweifelten Bergleuten. Damit sich das nicht in wenigen Jahren wiederholt, gilt es, wenigstens jetzt endlich die Rahmenbedingungen zu ändern; da ist einiges möglich:

Ortssatzungen und Baugesetz sollten – wie in Israel – für jeden Neubau eine Sonnenkollektor- Anlage vorschreiben und damit Neugründungen von Kollektorfabriken und Installationsbetrieben auslösen. Baugesetzliche Gleichberechtigung von Windanlagen mit Kraftwerken und Strommasten kann die Genehmigungsverfahren beschleunigen und Neueinstellungen bei den Herstellerbetrieben hervorrufen. Ein Bundesgesetz für kostendeckende Vergütung bei Solar- und Windstrom würde einen Anreiz für den Bau von Millionen von Solarstrom- und Tausenden von Windanlagen liefern. Das Arbeitsplatzproblem wird sich dann entschärfen, denn zur Gewinnung erneuerbarer Energien braucht es dreimal mehr Arbeitsplätze als zur Gewinnung der gleichen Energie aus Braun- oder Steinkohle. Wolf von Fabeck, Bundesge-

schäftsstelle des Solarenergie

Förderverein e.V., Aachen