Weiter am Ball bleiben

■ betr.: „Eigentor der hessischen Grünen“, taz vom 19. 11. 94

Ein Eigentor der hessischen Grünen sei es gewesen, meinte der allseits gut informierte Korrespondent der taz aus Frankfurt, als wir uns weigerten, 1991 die Koalitionsvereinbarungen durch die Flughafen Aktiengesellschaft (FAG) knacken zu lassen und zu verhindern, daß sich der Flughafen in Zukunft über seine festgelegten Grenzen ausdehnen kann. Kurz nach Abschluß der Koalitionsvereinbarung, die den Flughafen Frankfurt auf sein derzeitiges Areal begrenzt, versuchte die FAG dies aufzulösen. Und wenn wir zuerst einmal an einer Stelle das Überschreiten dieser Grenzen zugelassen hätten, wären einer weiteren flächenmäßigen Ausdehnung des Flughafens Tür und Tor geöffnet gewesen. Es ist deshalb mehr als naiv, zu glauben, daß die FAG sich hätte verpflichten lassen, auf einen weiteren Waldeinschlag auf dem bereits eingezäunten Gelände zu verzichten. Immerhin wurden dort seit dem Bau der Startbahn West rund 60 Hektar Wald gefällt. Wenn wir der Verlegung der Okrifteler Straße zugestimmt hätten, wären diese zwölf Hektar Wald und später auch die 30 Hektar innerhalb des Zauns gefallen. Deshalb war und ist es wichtig, daß es uns gelungen ist, wenigsten einer weiteren Flächenausdehnung des Flughafens einen Riegel vorzuschieben. Deshalb haben wir der Cargo-City-Süd auch nicht aus Versehen zugestimmt. Was daran ein Eigentor ist, bleibt das Geheimnis des Korrespondenten.

Wir werden auch weiter am Ball bleiben. Elke Cezanne, Bündnis 90/

Die Grünen, Wiesbaden