Ein Schüler war der Brandstifter

■ Brand in Weißenseer Schule aufgeklärt / Motiv unklar

Der Brand in der 5. Grundschule Weißensee, bei dem am Dienstag 38 Kinder eine Rauchvergiftung erlitten hatten, ist aufgeklärt. Ein zehnjähriges Kind, das diese Schule besucht, hatte durch Kokelei im Bereich der Flurgarderobe im zweiten Obergeschoß das Feuer gelegt, wie die Polizei gestern mitteilte.

Das Motiv für die Tat konnte vorerst nicht geklärt werden. Das Kind hatte schon vor Beginn der ersten Unterrichtsstunde in einer Toilette gekokelt, ohne daß Sachschaden entstand. Es hat vor der Polizei aber gesagt, daß es nicht die Absicht hatte, das Schulgebäude abzubrennen. Die Polizei machte keine näheren Angaben zur Identität des Kindes, um dessen Persönlichkeitsentwicklung zu schützen und weitere psychische Belastungen von ihm fernzuhalten. Die Mutter und die Schulleitung seien aber informiert. Seitens der Schulleitung seien die entsprechenden Schritte eingeleitet worden.

Unterdessen ist zwei Tage nach dem Brand am Morgen der Unterricht wieder aufgenommen worden. Allerdings wurden das zweite Obergeschoß, in dem es gebrannt hatte, und der dritte Stock gesperrt, wie Bildungsstadtrat Klaus Frommknecht (SPD) nach einer Schulbegehung sagte.

Nach seinen Angaben soll voraussichtlich in zwei Wochen mit der Sanierung der beiden Stockwerke begonnen werden. Dabei werden auch Brandschutztüren und ein Rauchabzug eingebaut sowie ein funktionsfähiges Alarmsystem installiert. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Februar abgeschlossen sein. Anschließend ist die Sanierung der beiden unteren Stockwerke bis Ende März geplant. Die Kosten bezifferte er mit rund 400.000 Mark. ADN