Tod in Tempo-30-Zone

■ Prozeß gegen Palästinenser begonnen

Vor der 23. Großen Strafkammer des Landgerichts hat gestern der Prozeß um den gewaltsamen Tod des 21jährigen Mazedoniers Sedat K. begonnen. In der Verhandlung gegen drei Palästinenser gestand der 22jährige Hauptangeklagte Tarek E., seinem Opfer am 10. April in der Reichenberger Straße den tödlichen Messerstich versetzt zu haben. Er habe ihn aber nicht töten wollen. Mit beiden Händen habe er den Mann wegschubsen wollen, während er in der rechten das Messer gehalten habe, so E., der sich wegen Totschlags verantworten muß. Mitangeklagt sind zwei Landsleute von Tarek E., die das Opfer und dessen Bruder mit Fäusten und Gürteln geschlagen haben sollen.

Der Anlaß des tödlichen Streits war denkbar gering: K. und sein Bruder fuhren in ihrem Wagen mit vorgeschriebenen dreißig Stundenkilometern vor den Angeklagten, die sich offenbar durch den Fahrstil provoziert fühlten. Nach Aussage von E. soll das spätere Opfer ihn mehrmals ausgebremst und am Überholen gehindert haben. Als K. vor seinem Wohnhaus parkte, wollte ihn der Araber mit einem Gummiknüppel in der Hand zunächst nur zur Rede stellen. Bei einer Rauferei will sich der Palästinenser schließlich vom Bruder des Mazedoniers bedroht gefühlt haben und holte ein Messer. In die Schlägerei waren die beiden Mitangeklagten sowie Bruder und Vater des Opfers verwickelt. Bei den Angeklagten handelt es sich um Palästinenser, die in Lagern im Libanon geboren wurden und zeitweise der El Fatah angehörten. E. setzte sich unter dem Vorwand des Besuchs eines Bruders nach Deutschland ab und erhielt in Berlin eine Aufenthaltserlaubnis. Gegen einen der Mitangeklagten besteht eine rechtskräftige Abschiebungsverfügung. Der Prozeß wird am Montag fortgesetzt. fk