Keine Bundeswehr am Brandenburger Tor Für ein Berlin ohne Waffen und Militär

Das Ende einer Armee von Mordbrennern: Am 2. Mai 1945 standen letztmalig deutsche Soldaten am zerstörten Brandenburger Tor – als Kriegsgefangene. Sechs Jahre zuvor, im Herbst 1940, waren die faschistischen Truppen nach dem Überfall auf Frankreich triumphierend durch das Tor gezogen. Am Ende stand die völlige Zerstörung Berlins. Die deutsche Mordmaschinerie niederzuwerfen und Berlin vom Faschismus zu befreien, kostete Millionen Menschen das Leben. Heute, fast genau fünfundfünfzig Jahre nach dem Angriff deutscher Armeen auf Europa, marschieren wieder deutsche Soldaten am Brandenburger Tor auf – am jenem Ort, der seit dem 9. November 1989 ein Symbol des Friedens und der Verständigung unter den Völkern ist. Die Bundeswehr tritt dies Vermächtnis mit Füßen; sie demonstriert zum Abschied der Westalliierten und der Truppen der ehemaligen Sowjetunion ihre Souveränität, und die Bundeswehr knüpft mit einem „Fackelspalier“ des Wachbataillons an eine militärische Tradition an. Der letzte Tag der Nachkriegszeit ist zu Ende, und die Bundeswehr übernimmt das Kommando. taz/Foto: Igor Schagin/Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz